Nimm mein Herz und drück es aus,
so quetsche alle Liebe raus,
gib nichts zurück,
der Körper zuckt
und dann noch ins Gesicht gespuckt.
© M. Reinhart 2013
Nimm mein Herz und drück es aus,
so quetsche alle Liebe raus,
gib nichts zurück,
der Körper zuckt
und dann noch ins Gesicht gespuckt.
© M. Reinhart 2013
Adrenalin rauscht, spüre meinen Puls im Hals,
weit, weiter rennen, nicht bleiben,
Stillstand jagt, eine Jagd und am Ende, falls
und nur falls sind wir beiden,
immer noch hier, wir zwei, Treue,
schreibe schneller, alle Eile drückt gegen die Vernunft,
will mich ausdrücken, alles Sagen,
mit allen Künsten der wörtlichen Zunft
umschreiben und auch meinen Missmut klagen.
Doch nein, falsch verstanden, Hast bringt Fehler,
bringt Hektik und diese zu verleugnen – ein Trampel,
nein, nicht richtig, noch schmäler
wird das Band und ich hampel.
Siehst du es?! Mir ist warm, sehr warm, Kopfschmerzen vor Aufregung,
alles ganz falsch, alles anders, nicht gewollt,
hatte doch nur einen Akt der Auflehnung
gewagt und dann ein Schuss, ein Knall der mir golt,
und du nicht hier, nicht nah, sogar sehr weit.
Ich gefühlt im Sterben… denn mit dir im Streit.
© M. Reinhart 2013
Tag um Tag wächst meine Sehnsucht,
Tag um Tag frisst es mich auf,
Tag um Tag vergeht die Nähe,
nimmt das Zweifeln seinen Lauf.
Nacht für Nacht in Fantasien,
Nacht für Nacht mit dir im Traum,
Nacht für Nacht verbleib ich einsam,
wäscht ihn Wirklichkeit wie Schaum.
Und ich harre, und ich warte,
und ich fühl‘ mich so allein,
und ich denk‘ an dich und hoffe,
weil ich liebe. Ich bin dein.
© M. Reinhart 2013
Worte, Worte, Redefluss,
ich rede mich um Kopf und Kragen,
weißt du es nicht, dann weiß es Gott,
kann ich die Last ertragen?
Fort, im Zwiespalt, will vergessen,
leider gibt die Fantasie
mir nichts als Fragen, sag‘ und spreche,
nur die Antwort gibt sie nie.
Die gäbest du, will dich Umarmen,
doch mich nicht zum Deppen machen,
dein Gewissen sei getrübt?
Dann fragt mich, wer wird länger wachen?
Wer wird, wenn der Wunsch zu groß,
weil strebt nach Harmonie,
zu dir vor deinem Fenster stehen,
nein, oh nein, so wärst du nie.
Doch ich, doch ich, ich liebe dich,
und kann es nicht ertragen,
„Du bist ein Narr, was denkst du dir“,
das hör‘ ich dich schon sagen.
Stell es dar, als wäre es
von dir aus nicht so wichtig,
Es war meine Art zu scherzen, Schatz!
Sarkasmus, lies ihn richtig.
Sei nicht gemein, denn bist nicht du,
nicht du es, die verbissen,
verdreht was du mir angehängt,
macht‘ ich dir schlecht‘ Gewissen,
tust nun du es! Sieh mich an,
es zerrt mir an der Seele,
ich bin nicht dir ein Untertan
und hör nicht auf Befehle!
-
Und bin es doch, sieh‘ diese Zeilen,
die Frust und Trauer rissen,
hab‘ Angst vor dem Verlust von dir
und schlechtestes Gewissen.
Ich liebe die Liebe, aber dich wirklich.
© M. Reinhart 2013
Wo Himmel selbst in tiefen Wolken,
Regen wäscht Gesichter aus,
wo matt das Glas und hin zum Grund
blickt jeder Mensch, die Lichter aus.
Die Sonne fort, nicht hell, nicht scheinend,
gellend springt ein Blitz umher,
Herr Donner tanzt und grollend ganz
vergeht die Welt im Regenmeer.
Wo Düsternis der Winternacht
entfacht den Lauf der Depression,
hält Einzug in den Sommertag,
besiegt, verstummt der Vogelton.
Der Baum, er ficht, der Traum zerbricht,
er stürzt im Sturm, Gewitterlicht,
verbrennt, verlischt, wie Meeresgischt
wird blad der schwarze Ruß verwischt.
Dort, wo all die Dunkelheit
dem Mensch samt Mut gleich letztes Hoffen
nimmt, dass nimmer er mehr freut,
steh‘ ich, vom Wüten unbetroffen.
Der Regen warm, der Wind ist schwach,
der Donner fern, der Träumer wach,
nicht Traumwelt, sondern ganz real,
der Sturm ist deshalb ganz egal.
In meinem Ohr klingt nur dein Wort,
ein Blitz verblasst, denn du bist Licht,
dem Höllenzweifel trotze ich
mit einem Lächeln im Gesicht.
Und mein Herz hält deine Hände
lass dich fallen, denn du weißt,
wo meine Arme offen halten,
dass diese Heimat Liebe heißt.
© M. Reinhart 2013
Du wiedersprichst und nicht nur mir,
dem du zu lieben sagst.
Vergisst, dass ich stets spring zu dir,
wenn, ach, egal was du mir klagst.
Lediglich, wenn gebe ich
dir einen Wunsch in leichten Schleiern,
geht es nicht, du tätest dich
verbiegen doch bedauern,
geht es nicht, ich sähe nicht,
es zwingen dich, müsst wissen,
Zwänge groß, du willst so gern
und ich macht schlecht‘ Gewissen!
Ich der böse, sprichst du mir,
der Scherz um Scherz ertragen,
der springt wie wild, weil er dich liebt,
er will es dir gern sagen:
Fies! So fies, es trifft manch‘ Scherz
ihn tief der Seele drinnen
und zeigt er Unmut wird versucht
mit Kuss ihn umzustimmen.
Verlangt er solche Opfer?
Erbittet er so viel?
Dass du ihn lässt und tust als ob er
überreagiert, verliert sein Ziel?
Die Seele schreibt, weil sie noch schreit
und morgen wird vergessen sein,
weil er dich liebt und immer liebt
und immer bleibt er dein.
Weil ich dich lieb‘ und immer lieb‘
und immer bleib‘ ich dein.
© M. Reinhart 2013
Wenn grünt im Sommer unter blau,
dem Himmelblau der Ströme Fluss,
in Vogelsang mit buntem Klang,
dem jeder Mensch verfallen muss,
hat wild und toll in vollem Spaß
das Federkleid geschwungen,
setzt ruhig zur Nacht, es hat der Welt
die Nachtigall gesungen.
So seien sogar sieben Seiten
dieser sanften Melodie
erklungen einsam unter Sternen,
wo die Zeit den Schlaf verlieh‘,
bis Morgen bricht, der Mond verlischt,
und Sonne hoch zum Himmel kam,
verstummt das Lied der Nachtigall
und singt der ganze Vogelschwarm.
© M. Reinhart 2013
Dass es mich zerreißt
wenn du fort bist,
du, die sagt, du weißt,
was ich denke,
frag‘ ich mich erkennst
du die Schmerzen
ignoriert verbrennst
du die Liebe
und ich stehe da
ungelesen
bin dir nah,
doch vergebens
scheinbar nicht genug
um zu sehen
und wenn ich dich frug
willst du gehen.
© M. Reinhart 2013
Ein weit entfernter Traumgedanke
lässt mich dich jetzt vor mir seh’n,
dem Lächeln dein so schön und sanft,
ich kann und will nicht widersteh’n.
Du schaust und kurze Augenblicke
scheinen durch den Zeitenwind
verworfen, wirr und gar unendlich,
bis die Blicke bei uns sind.
Selbst im Traum und in Gedanken
weile ich stets neben dir
und ich muss lächeln, mir wird warm,
dabei bist du noch nicht mal hier.
© M. Reinhart 2013
Liege stunden wach,
der Kopf so leer
und denk‘ ich nach,
fällt es so schwer.
Mein Blick auf dir
weicht er so kaum,
ein Bild von dir
in einem Traum.
Ich fühl‘ nicht schwer,
mich mehr noch leicht,
ich mag dich sehr,
noch mehr vielleicht.
Du sagst du weißt,
du willst nicht binden,
angereist
um nichts zu finden.
Zeit vergeht,
sind grade Wochen,
Kopf verdreht
und Herzen pochen.
Blut rinnt laut
durch meine Venen,
Gänsehaut,
wenn Herzen sehnen.
Kuss um Kuss,
das Herz fährt weit,
und endlich weicht
die Einsamkeit.
© M. Reinhart 2013
Die Sonne hieb durchs Wolkensieb, als kalte Bitterkeit
mit fahlem Regen still sich in den Lauf der Erde reiht.
Trägst du, Baum, auch deine Krone,
wächst empor zum Dach der Welt,
ist dein Königreich verloren,
weil der Mensch die Säge hält.
König Berg jedoch mit Stolz,
steht ganz egal wer in belauert
und zwingt mit Kraft sie in die Knie,
weil er sie alle überdauert.
Doch selbst König Berg versteht das Werk, das die unendlich‘ Zeit,
dem wilden Leben aufgezwungen in solch‘ Grausamkeit.
Und wenn der Baum gefällt,
und wenn der Mensch verschreit,
und wenn der Berg zerfällt,
verging die Zeit.
© M. Reinhart 2013
Es ist nicht wie das Sternenlicht,
auf das in klarer Nacht verlass
und jeder Stern im Himmelszelt
wirkt trotz der Pracht so kalt und blass,
denn sie sind nur ein Spiegelbild
von einem Glanz der dort nur matt,
doch dessen wahrer Ursprungsort
mein‘ Blick sofort gefangen hat.
Mit Licht im Blau und Grün genau,
es mag mir funkelnd taugen,
glänzt Anmut wahrer Sternenpracht
so schön in deinen Augen.
© M. Reinhart 2013
Die edle Schöpfung ist verroht,
verschmolzen im Verderben,
muss jedes andre Wesen sterben,
der ihr noch die Stirn gebot.
Gerechtigkeit ist hier die Hatz,
der Sieger fällt vom Pferde,
die Reinheit hat auf dieser Erde
in zu wenig Seelen Platz.
Der Himmel färb sich rot wie Blut,
der Mensch hat selbst gerichtet,
die dunkle Höllenbrut vernichtet,
Abaddon im Fall wird Glut.
Der Mensch hat eigens Krieg bestellt,
das Schwert benutzen lassen,
und wenn die Seelen Seelen hassen,
stimmt der Sold, wählt man das Geld.
Denn teurer wird es Nacht für Nacht,
das längst verlor‘ne Leben,
denn die Natur wird nichts mehr geben,
Krankheit hat sie umgebracht.
Der Mensch ist seiner Selbst Gericht,
braucht keine Siegel spalten,
solange sie die Waffen halten,
kämpfen Menschheit und das Licht.
Kam Tod, gerufen wie einst Krieg,
die Macht ward ihm genommen,
sind alle Vier von wo sie kommen
nur benutzt für einen Sieg.
So stürzt herab, oh, Gabriel,
mit Michael zur Seite,
auch Raphael zur Erde gleite,
ein Flügelschwarm folg Uriel.
Und so das letzte Heer der Engel fliegt
der Menschheit stumm entgegen
doch als sich Blut und Federn legen
hat des Menschens Grausamkeit gesiegt.
© M. Reinhart 2013
Die Zeit war schwer und lang der Winter,
ja, ein Winter fern der Welt,
der mit Kälte und mit Grauen,
jeden Mensch in Atem hält.
Straßen waren Todeszonen,
nur der Schutz im Haus verschanzt,
es gilt das Leben, nicht der Luxus,
wenn der Teufel mit dir tanzt.
So an einem Winterabend,
als einst der Stern von Bethlehem,
gezeigt der Welt ein Kind geboren,
das starb dann in Jerusalem,
in Gedanken bei dem Sohn,
dem Heiland, der die Welt befreit,
von Gott gesandt, vom Mensch gebannt,
er starb zu lindern unser Leid,
sitzt still zusammen in der Kirche
bei Gebet und Kerzenschein,
in heil’ger Nacht, wie nie verbracht,
der Rest der Menschheit ganz allein.
Draußen indes streifen Leichen
durch die Stadt der Dunkelheit,
das Gotteshaus behütet uns
und gibt uns warme Sicherheit.
Frieden, in so schweren Zeiten,
Halt, von Mensch zu Mensch erreicht,
gibt Hoffnung in so schwarzen Tagen,
Angst, die vor der Liebe weicht.
Ein Weihnachtsfest, ganz unbeschreiblich,
froh, gemeinsam, still verbracht,
das schönste Fest in meinem Leben,
denn das Fieber längst entfacht,
durch einen Biss in meine Schulter,
oh, der du mein Richtspruch bist,
im schönsten Fest in meinem Leben,
weil es auch mein letztes ist.
© M. Reinhart 2013
Bildausschnitt aus Bild, mit freundlicher Genehmigung von Wiebke E. |
Zweisamkeit.
Möglichkeit.
Gelegenheit.
Vergangenheit.
Einsamkeit.
Herzensleid.
Kampfbereit.
Sicherheit.
Folgezeit.
Traurigkeit.
Bis soweit
Wahrheit
insoweit
Kleinigkeit.
Vergessen.
Trost.
Neuanfang.
Zukunft.
© M. Reinhart 2013
Wieder ging ein Tag vorbei,
und wieder sahst du mich nicht an,
und wieder rührte mich ein Wind,
der nichts als stumm verfrieren kann.
Gänzlich starr erfroren ward‘ ich,
denn du gingst der Runde fort,
ich blieb zurück und selbst zum Abschied
sagtest du mir nicht ein Wort.
Doch dann ein Zeichen, Strahl der Sonne,
wenn der Wind auch ‘täubt die Haut,
ich blicke in ein Winterlande,
dessen Schönheit nie beschaut.
Wie kalt der Wind auch immer weht,
egal was jetzt mein Herz noch trifft,
so höre ich doch wenigstens,
dein Wort für mich noch in der Schrift.
© M. Reinhart 2013
Nur ein Platz trennt dich von mir,
doch Worte hätten nie durchdrungen,
was die Stille, die du bringst,
dem Zwischenraum wohl aufgezwungen.
Was ist Raum und was soll Zeit,
wenn mir verwehrt ein Wort von dir?
Ich will nicht mehr, ich seh‘ nicht ein,
warum selbst Freundschaft ich verlier‘.
Verlust genug, das Leid ist da,
ich will, dass du es nur verstehst,
vergeht der Spaß am Leben gar,
wenn wortlos du vorüber gehst.
Brich das Schweigen, bitte dich,
so bitter ich auch trotzdem fühl‘,
mit Wort von dir, der Wind frischt auf,
wär‘ dennoch nicht mehr ganz so kühl.
© M. Reinhart 2013
Oh, wie wahr, ich steh‘ auf Schmerz,
brech‘ mir zum Spaß mein Bein und Herz.
Ich koch‘ mir Nudeln in der Hand,
hau‘ mit ihr Nägel in die Wand,
stech‘ mir Tattoos mit einer Gabel,
bin des Handys Ladekabel,
ess‘ vom Wild auch nur das Blei,
leg‘ meinem Arm die Knochen frei,
steck‘ den Fuß in heiße Glut
und spend‘ aus Spaß mein ganzes Blut.
Brauch‘ kein‘ Zahnarzt, keine Klammer,
hole lieber gleich den Hammer,
nehm‘ den Augen ihre Lider,
immer auf, ich schlaf nie wieder,
lege Feuer in die Stätte,
wo ich einst geschlafen hätte,
schmeiß‘ mich drauf, doch gar nicht nett,
die Flamme frisst kein Nagelbett.
Dafür des Nachts in Diskotheken,
schütt‘ ich Bier über Proleten,
Arm und Bein in festen Ketten,
um mich schwerlich selbst zu retten.
Dann bade still im Brennstabbad,
schäle mir die Nägel ab,
trinke fünfzehn Flaschen Wein
und brech‘ in ein Gefängnis ein.
Zerschlag‘ den Geist in tausend Drittel,
denn mein Schmerz heiligt die Mittel.
© M. Reinhart 2013
Halt verlor, Glut vermehrt,
Herz, das Achterbahnen fährt.
Kopf verdreht, Welt verkehrt,
Nähe, die die Sehnsucht nährt.
Traum verging, früh verehrt,
Wunsch, der einzig Leid beschert.
Falsch verliebt, Schmerz verzehrt,
Hoffnung, die Enttäuschung lehrt.
Drei versucht, stets verwehrt,
Gefühl gezeigt, doch nie begehrt.
© M. Reinhart 2013
Wo Hoffnung ist, steht fest, dass Liebe,
spricht mir selbst der Realist,
so unwahrscheinlich es auch schiene,
trotzdem nie vergessen ist.
Wo Unglück Partner von der Liebe,
wo zwei Fronten, kalt besteh’n,
so unwahrscheinlich es auch schiene,
wird die Hoffnung nie vergeh’n.
Hoffnung – Liebe – Liebe – Hoffnung,
Zeit nun ewig Stirn gebot,
die Liebe hält, die Liebe kämpft,
bis dann sie schnitt Gevatter Tod.
© M. Reinhart 2013
Auf einer frühlings sonnengrün,
gold-leuchtend‘ Wiese Blumen blüh’n
und tanzt im Halm- und Blütenreich
ein Mädchen einem Engel gleich.
Sie springt und lacht, beginnt zu fliegen,
doch leider ist sie Mensch geblieben.
Erde grausam, hart wie nie,
reißt sie aus ihrer Fantasie.
Nun Blut und Tränen sich entfalten
auf das Grün, das standgehalten.
Weißer Rock beschmutzt, zerschlissen,
und auch ihr Knie leicht aufgerissen.
Ich lauf zu ihr, lass mich hernieder,
sehe meine Kindheit wieder,
fass‘ behutsam ihre Hand,
die auch im Sturz die Erde fand,
da trifft mich Blick der Augen hüben,
bannt mich Blau, das Tränen trüben.
Ich setze sie auf meinen Schoß
und lege ihre Wunde bloß.
Mein Pusten lässt das Blut verwirr’n,
ich küss‘ sie sanft auf ihre Stirn
und halt‘ sie an mich nach dem Kuss,
weil sie noch immer weinen muss.
„Ai, Prinzessin, wird schon gut.“,
an ihrem Bein gerinnt das Blut.
Sie nickt in Trän‘, ich wisch sie ab,
lass sie von meinem Schoß herab,
steck ihr ein Blümchen, dass zerbrach,
ins blonde Haar und schau ihr nach.
Sie springt nicht, lacht nicht, braucht jetzt Zeit
bis sie erneut in Heiterkeit
ihr Leben lebt, spielt wie zuvor,
im Land, das ich vor lang verlor,
nur weiß ich, noch, da findet sie
ihr Land der Kindheitsfantasie
© M. Reinhart 2013
Engel, wo bist du?
Ich höre dich weinen,
allein und verblasst,
mit gebrochenen Beinen.
Geflogen, gestürzt, nun
mit blutenden Knien,
belogen, bestürzt und
vom Teufel verschrien.
Ach Engel, ach Engel,
begreife den Schrecken,
ein Albtraum aus Schmerzen,
der Tod sollt‘ dich wecken,
doch kam nicht, man schlug dich,
man brach dich und ging,
bis der Glaube ans Gute,
einst über dir hing,
war vergangen in Qualen,
die du nie gegeben,
in Hoffnung gekauert,
mehr tot als am Leben,
bis nun dieser Engel
mit Lächeln und Krallen
ersteht neu vom Leid,
aber ist längst gefallen.
© M. Reinhart 2013
Jeden Abend holt mich ein
Gefühl von ewig einsam sein.
Egal wer schreibt, egal wer spricht,
es ändert die Gefühle nicht.
Wer mich auch hält, wer mich auch liebt,
solang‘ es dich als Hoffnung gibt,
und hat es „uns“ doch nie gegeben,
gibst du mir Kraft in meinem Leben.
© M. Reinhart 2013
Müde bin ich, auf ins Bett,
da liege ich, mach Augen zu,
ich atme tief und strecke mich
in Sehnsüchten von Schlaf und Ruh.
Der Tag war lang, der Kopf ist schwer,
doch plötzlich ist mein ganzer Geist,
so müde er auch immer war,
gedanklich endlos weit verreist.
Er flieht zu Tagen, längst vergangen,
schwärmt zur Fantasienstadt,
verdreht Geschehen, führt Gespräche,
die’s so nie gegeben hat.
Schweift zur Zukunft, kaum für möglich,
fängt im Traumland malen an,
im Farbenrausch entstehen Bilder,
bunt-romant’scher Liebesbann.
Ich träume ohne Schlaf zu brauchen,
Augen auf, bemerk es nicht,
verbaue große Seelensteine
in mir bis die Mauer bricht.
Und weiter dreht Gedankenwirbel,
rührt des Traumes Bitternis,
was Hoffnung weckt und Sehnsucht zeigt,
beschattet auch mit Finsternis.
Ach, reißt der Kopf mein Herz herum
durch bittersüßen Traum in mir,
raubt mir den Schlaf, den ich gesucht,
das lieblich-schöne Bild von dir.
© M. Reinhart 2013
Kannst du lächeln oder weinst du,
wenn du an mich denken musst?
Sag‘ mir, meidest du mit Absicht
oder ist’s dir nicht bewusst?
Es ist klar, dass du mich siehst,
doch wortlos ist was still verschweigt,
was schrill verschreit ist dann mein Herz,
da deins die kalte Schulter zeigt.
Willst du nicht reden, weil ich liebe?
Willst du nicht sehen, weil ich blicke
und nach einem Wort von dir
mein Herz und Hände bittend schicke?
Wirst du oft an mich erinnert?
Denkst von dir aus mal an mich?
Das sind Fragen, die sich stellen,
denn ich denk‘ fast nur an dich…
Zeig mir alles was du fühlst.
Ich will dir helfen zu besteh’n,
auf dass wir reden wie noch damals,
als konnt‘ in deine Augen seh’n.
© M. Reinhart 2013
Ich möchte stark in dunkelster und leerster Stunde sein
im tiefen Glauben an die Kraft, dass mir das Lächeln nicht
nach außen lischt und so versteckt, verdeckt euch meine Pein,
doch jedes neue Bild von dir mein blutend‘ Herz zerbricht.
© M. Reinhart 2013
Mit den Knien auf dem Boden
und mit Tränen im Gesicht,
hab’ ich den Kopf zu dir gehoben,
doch du antwortest mir nicht.
Du blickst erstarrt, verstummt verblieben,
dir so nah wie lang nicht mehr,
die Stille steht, wir nur noch schrieben,
trieben im Gedankenmeer.
Deine Hände halten meinen
Kopf und Stirn an Stirn mit Blick
zum Boden und ganz ohne Zeichen
brichst du wortlos mein Genick.
Meine Hände halten deine,
die noch meinen Kopf gefasst,
ich suche deinen Blick, der stetig
meinen absichtlich verpasst.
Ein Monolog aus Tränenworten
kommt mir haltlos aus dem Mund,
ich sag’ dir alles was ich denke,
was ich fühle, was mich schund.
So frei gesprochen alle Worte,
alle Sehnsucht in den Raum,
sie bleiben mir als du dann gehst,
doch in mir lebt’s mehr kaum.
© M. Reinhart 2013