Donnerstag, 18. September 2008

Dunkle Fassetten

Die Welt funkelt wie zehntausend Sterne,
doch mein Leben zerbricht um mich her.

Wie durch einen Diamanten blicke ich,
geblendet durch das Licht der Zwietracht.

Doch in den aberhundert Fassetten des Seins,
ist mein eigenes dem Untergang geweiht.

So viel Schlechtes wird überblendet,
so viel Wahres erwies sich als falsch.

Durch den Diamanten in hundert,
Fassetten ohne Inhalt gedrängt.

Alles was war ist gewesen,
jeder der kommt, kam zu spät.

Keiner der geht hat gewonnen,
denn alles ist zum Scheitern verdammt.

Der Diamant, die Welt, das Sein und mein Leben,
unrein, zerstört, verwirkt und zerbrochen.

© M. Reinhart 2008

Dienstag, 9. September 2008

Eine Sünde – Eine Strafe

Jeder wollte,
keiner konnte,
viele Sorgen,
außer Acht,
kein zurück
und kein Erbarmen,
nur noch tot,
nach Haus gebracht.

Kein Entkommen,
vor den Kugeln,
blutend sinken,
sie herab,
die Soldaten,
waren Menschen,
Menschen traten,
sie ins Grab.

Gurgelnd ruft ein,
Mann nach Leuten,
Namen aus der,
Heimat fern,
wäre er doch,
dort geblieben,
hatte sie doch,
viel zu gern.

Will hier nicht,
gestorben sein,
weinend streckt,
die Hand empor,
Blut rinnt leis',
aus seinem Munde,
während er,
mit Worten schwor.

"Werde noch nicht,
von dir gehen",
spricht er röchelnd,
in den Wind,
und der letzte,
Tropfen Blut,
stumm aus seinem
Herzen rinnt.

Schlaff fällt seine
Hand herab,
er ist stumm,
vom Wind verweht,
konnt' Familie,
nicht mehr seh´n,
es war für ihn,
einfach zu spät.

Schreiend beten,
sie im Stillen,
unterm Donnern,
jener Schlacht,
schließ' die Augen,
vor dem Grauen,
und du bist,
nie mehr erwacht.

Kaum gelebt,
und schon beendet,
warum gingen,
sie den weg?
Waren sie wohl,
einfach töricht,
und nach Spannung,
nur bestrebt.

Die Entscheidung,
war gefallen,
genauso wie,
der Mann im Feld,
Hundert Tote,
keinen Frieden,
und das alles,
nur für Geld.

Ob mit Schwertern
Speeren, Äxten,
Pfeil und Bogen,
Muskelkraft,
oder Panzern,
und Pistolen,
Bomben, und der
Übermacht.

Leichenteile,
Blutgerinnsel,
schwarzer Rauch und
Pulverdampf ,
Körper liegen,
auf der Erde,
zucken noch,
im Todes-Krampf.

Warum muss man,
immer Kämpfen,
sind wir nicht schon,
längst zu alt,
hat die Zeit uns,
nicht gelehrt,
dass sie nichts bringt,
die Gewallt?

Und die Folgen,
solcher Taten,
sieht man noch im,
Jahr danach,
Invaliden,
Hungersnöte,
viele Felder,
liegen brach.

Dieses Trauma,
eines Landes,
brennt sich in die,
Köpfe ein,
keiner mag mehr,
ihre Heimat,
wollen nicht mehr,
Landsmann sein.

Eine Sünde,
eine Strafe,
hundert Tote,
rotten hin,
hundert Leiber,
liegen starr,
ohne Leben,
ohne Sinn.

Tausend Schüsse,
in Sekunden,
tausend Kugeln,
schlagen ein,
tausend kleine,
Explosionen,
hallen dumpf,
im Mondenschein.

Wozu brauchen,
wir die Waffen,
schießen wir auf,
Menschen ein?
Nur zum Töten,
meist noch sinnlos,
all das ganze
muss nicht sein.

Jeder will sein,
Leben leben,
will nicht dass es
jemand stiehlt,
will nicht das mit
einer Waffe
jemand auf ein
selber zielt.

Doch der Kampf,
kommt immer wieder,
Junge Leute,
ziehen aus,
schreiten tapfer,
ins Verderben,
längst vergessen,
alter Graus.

Ein Mal bangen,
ein Mal hassen,
ein Mal schreien,
man sie trieb,
zu der Sünde,
Tod als Strafe,
und der Fehler,
ist der Krieg.

© M. Reinhart 2008

Dienstag, 2. September 2008

Die ungesehene Wahrheit

Es wütet in mir, ich werf' mich herum,
würd' gerne schreien, doch bleibe ich stumm.


Zweifle an allem und Hass brennt sich ein,
so irreparabel wie Risse im Stein.


Innen verbrannt, nach außen hin gut,
sieht bei mir keiner mein kochendes Blut.


Das Bett so gemütlich, doch tobe ich noch,
und da keiner schaut bricht die Hülle mir doch.


Leise weine und schreie ich in mich hinein,
morgens nur lächeln und so soll es sein.


Äußerlich gaukle am Tag ich der Welt,
keinen verstören nur das ist was zählt.


Keiner hört die Seele splittern,
keiner merkt den Geist verbittern.


Erst schlug man in sie tiefe Kerben,
nach langer Zeit sind´s nur noch Scherben.


Nein, ich stehe ganz allein,
putz munter Froh, doch nur zum Schein.

© M. Reinhart 2008