Donnerstag, 13. Juni 2013

Mein Herz im Sturm

Wo Himmel selbst in tiefen Wolken,
Regen wäscht Gesichter aus,
wo matt das Glas und hin zum Grund
blickt jeder Mensch, die Lichter aus.

Die Sonne fort, nicht hell, nicht scheinend,
gellend springt ein Blitz umher,
Herr Donner tanzt und grollend ganz
vergeht die Welt im Regenmeer.

Wo Düsternis der Winternacht
entfacht den Lauf der Depression,
hält Einzug in den Sommertag,
besiegt, verstummt der Vogelton.

Der Baum, er ficht, der Traum zerbricht,
er stürzt im Sturm, Gewitterlicht,
verbrennt, verlischt, wie Meeresgischt
wird blad der schwarze Ruß verwischt.

Dort, wo all die Dunkelheit
dem Mensch samt Mut gleich letztes Hoffen
nimmt, dass nimmer er mehr freut,
steh‘ ich, vom Wüten unbetroffen.

Der Regen warm, der Wind ist schwach,
der Donner fern, der Träumer wach,
nicht Traumwelt, sondern ganz real,
der Sturm ist deshalb ganz egal.

In meinem Ohr klingt nur dein Wort,
ein Blitz verblasst, denn du bist Licht,
dem Höllenzweifel trotze ich
mit einem Lächeln im Gesicht.

Und mein Herz hält deine Hände
lass dich fallen, denn du weißt,
wo meine Arme offen halten,
dass diese Heimat Liebe heißt.

© M. Reinhart 2013

Dienstag, 11. Juni 2013

Frustration der Aufopferung

Du wiedersprichst und nicht nur mir,
dem du zu lieben sagst.
Vergisst, dass ich stets spring zu dir,
wenn, ach, egal was du mir klagst.

Lediglich, wenn gebe ich
dir einen Wunsch in leichten Schleiern,
geht es nicht, du tätest dich
verbiegen doch bedauern,

geht es nicht, ich sähe nicht,
es zwingen dich, müsst wissen,
Zwänge groß, du willst so gern
und ich macht schlecht‘ Gewissen!

Ich der böse, sprichst du mir,
der Scherz um Scherz ertragen,
der springt wie wild, weil er dich liebt,
er will es dir gern sagen:

Fies! So fies, es trifft manch‘ Scherz
ihn tief der Seele drinnen
und zeigt er Unmut wird versucht
mit Kuss ihn umzustimmen.

Verlangt er solche Opfer?
Erbittet er so viel?
Dass du ihn lässt und tust als ob er
überreagiert, verliert sein Ziel?

Die Seele schreibt, weil sie noch schreit
und morgen wird vergessen sein,
weil er dich liebt und immer liebt
und immer bleibt er dein.

Weil ich dich lieb‘ und immer lieb‘
und immer bleib‘ ich dein.

© M. Reinhart 2013