Oh, wie wahr, ich steh‘ auf Schmerz,
brech‘ mir zum Spaß mein Bein und Herz.
Ich koch‘ mir Nudeln in der Hand,
hau‘ mit ihr Nägel in die Wand,
stech‘ mir Tattoos mit einer Gabel,
bin des Handys Ladekabel,
ess‘ vom Wild auch nur das Blei,
leg‘ meinem Arm die Knochen frei,
steck‘ den Fuß in heiße Glut
und spend‘ aus Spaß mein ganzes Blut.
Brauch‘ kein‘ Zahnarzt, keine Klammer,
hole lieber gleich den Hammer,
nehm‘ den Augen ihre Lider,
immer auf, ich schlaf nie wieder,
lege Feuer in die Stätte,
wo ich einst geschlafen hätte,
schmeiß‘ mich drauf, doch gar nicht nett,
die Flamme frisst kein Nagelbett.
Dafür des Nachts in Diskotheken,
schütt‘ ich Bier über Proleten,
Arm und Bein in festen Ketten,
um mich schwerlich selbst zu retten.
Dann bade still im Brennstabbad,
schäle mir die Nägel ab,
trinke fünfzehn Flaschen Wein
und brech‘ in ein Gefängnis ein.
Zerschlag‘ den Geist in tausend Drittel,
denn mein Schmerz heiligt die Mittel.
© M. Reinhart 2013
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