Auf einer frühlings sonnengrün,
gold-leuchtend‘ Wiese Blumen blüh’n
und tanzt im Halm- und Blütenreich
ein Mädchen einem Engel gleich.
Sie springt und lacht, beginnt zu fliegen,
doch leider ist sie Mensch geblieben.
Erde grausam, hart wie nie,
reißt sie aus ihrer Fantasie.
Nun Blut und Tränen sich entfalten
auf das Grün, das standgehalten.
Weißer Rock beschmutzt, zerschlissen,
und auch ihr Knie leicht aufgerissen.
Ich lauf zu ihr, lass mich hernieder,
sehe meine Kindheit wieder,
fass‘ behutsam ihre Hand,
die auch im Sturz die Erde fand,
da trifft mich Blick der Augen hüben,
bannt mich Blau, das Tränen trüben.
Ich setze sie auf meinen Schoß
und lege ihre Wunde bloß.
Mein Pusten lässt das Blut verwirr’n,
ich küss‘ sie sanft auf ihre Stirn
und halt‘ sie an mich nach dem Kuss,
weil sie noch immer weinen muss.
„Ai, Prinzessin, wird schon gut.“,
an ihrem Bein gerinnt das Blut.
Sie nickt in Trän‘, ich wisch sie ab,
lass sie von meinem Schoß herab,
steck ihr ein Blümchen, dass zerbrach,
ins blonde Haar und schau ihr nach.
Sie springt nicht, lacht nicht, braucht jetzt Zeit
bis sie erneut in Heiterkeit
ihr Leben lebt, spielt wie zuvor,
im Land, das ich vor lang verlor,
nur weiß ich, noch, da findet sie
ihr Land der Kindheitsfantasie
© M. Reinhart 2013
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