Letztens war in einem kalten Traum,
wo niemand mir zu meiner Seite stand,
nur ich allein im trüben Dämmern kaum,
die Zeit verschenkt, die mich ans Leben band.
Lag allein im Dunkeln, wach im Schlaf,
nie Ruhe und Genesen, stets im Lauf,
nur ich allein im trüben Dämmern traf
für mich Entscheidung „wache auf!“.
Muss es böses Träumen ohne Rast
wohl sein, ein letzter Hauch der einsam schwer,
nur ich allein im trüben Dämmern fast,
mich längst in Depression gebracht, nicht mehr.
Ja, nichts weiter, das es ist, nun schau!
Dumpf gedämpft das Morgenlicht im Staub,
nur ich allein im trüben Dämmern, grau
sind Mauern, um mich her ist welkes Laub.
Bin nicht klar, das soll es sein, nein, Traum!
Es ist der Traum der mich gefangen nahm,
liege stumm mit Blick zum Totenbaum,
ach, Tod, der unlängst früh mich holen kam.
Wirbelwind, der braune Blätter mit
der Leichtigkeit verweht, wie Staub und Sand,
Gevatter Tod, der mir den Holzsarg schnitt,
und Mutter Erde, die mir letztlich reicht die Hand.
Dann ein Licht, die warme Sonn‘ in Pracht
erfüllt den Platz, erhellt mein kaltes Grab,
spielend ziehen Wolken fliehend ihrer Macht,
wo blauer Himmel Träumen Räume gab.
Hier werd‘ ich nun bleiben immerdar,
geborgen hält mich, wie ganz sanft bedacht,
der hölzern‘ Sarg und droben hält die Schar
aus Sonne, Mond und Sternen für mich Wacht.
Oh, wohin bin ich denn jetzt erwacht?
Es klamm und kalt bedrängt mich mein
die Daunendecke, um mich dunkle Nacht,
noch nicht ein Stern und auch kein Mondenschein.
Keine warmen Arme die mich lieblich
halten in dem Schreck der Einsamkeit,
nicht wie im Traum, im Leben suche ich vergeblich,
er zeigt den Weg, ich muss nun geh’n,
mein Traum, er werde Wirklichkeit!
© M. Reinhart 2014