Ich habe Angst dass ich versage,
blankes Grauen vor der Frage,
"Was, wenn ich das Falsche sage?",
Bin verlor'n in dieser Lage.
Zweifel nagen am Gewissen,
fühle mich als wär' zerrissen,
tief in mir das Herz im Wissen,
dass die Furcht sich festgebissen.
Ach wie oft ist es geschehen,
hatte Angst du würdest gehen,
wolltest mich nie wieder sehen,
fingst schon an dich wegzudrehen.
Sank in Zweifel und in Trauer,
sah schon zwischen uns die Mauer,
und der Wind wurd' immer rauer,
bis zum düst'ren Regenschauer.
Da standst du mit deinen tollen,
Augen aus den Tränen quollen,
und ich sah die Tränen rollen,
hätt' dir gerne helfen wollen.
Doch gebunden an den Händen,
unter Blicken dieser Fremden,
würden nur die Wahrheit schänden,
nicht verstehen, doch verfremden.
Sodass das, was wir nie waren,
doch sie sagen, bringt Gefahren,
und um Freundschaft zu bewahren,
wird's verschwiegen vor den Scharen.
Daher konnte ich nichts machen,
musste warten, musste wachen,
unter Blicken, tausendfachen,
du am weinen, nicht am lachen.
Solcher Schmerz in dieser Stunde,
machte tief in mir die Runde,
schlug mich innerlich zu Grunde,
doch verheilt ist diese Wunde.
Nur zurück bleibt dieses Bangen,
das mich bis ins Mark lässt frieren,
bist du hier kann ich mich fangen,
doch ich will dich nie verlieren!
© M. Reinhart 2010
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