Samstag, 8. Dezember 2007

Krankheit und Tod

In mir wütet eine Krankheit,
lähmt den Körper und den Geist.
Krankheit bringt nur reines Leid,
was der Schmerz mir ganz beweist.

Kann nicht rufen und nicht sprechen,
nicht schnell laufen und nicht gehen.
will nichts essen, kann nur brechen,
kann ja nicht mal richtig stehen.

Mein ganzer Kreislauf durcheinander,
nichts will mehr wie´s mal ging,
in meinem Kopf ich weiter wander,
und die Klippe runter spring.

Und ich falle viele Meilen,
das Wasser es kommt dichter,
doch ich werd' noch lang verweilen,
denn das Urteil spricht der Richter.

Ich stürze tief ins Meer,
der Boden er kommt.
Mein Kopf wird leer,
da erwache ich prompt.

Ich liege in mei'm Bett,
gebadet in Schweiß,
der Tod ach wie nett
er geht schon ganz leis.

Er hatte sich geirrt,
ganz falscher Raum,
er guckte verwirrt,
es war wie im Traum.

Er verließ unser Haus,
ich wankte zum Fenster.
Ich sah nichts denn Drauß',
da war es stock finster.

Am nächsten Morgen,
es war gegen Zehn,
erwacht ich mit Sorgen,
wohin tat er gehen?

Ich nahm die Zeitung,
und las sie geschwind.
Mir kamen die Tränen:
"Der Tod holt ein Kind."

Warum bloß das Kind?
Es war doch so jung.
Kühl weht der Wind,
den Blättern gibt Schwung.

Ich war doch so krank,
warum nahm er nicht mich?
Ich war doch fast tot,
was denkt er da sich?

Da wird es mir klar,
darum geht es ihm nicht,
wer fast tot, wer noch lebt,
der Zufall ihm spricht.

Er wollt' nur beweisen,
dass jeder kann sterben,
ist er noch so gesund,
man kann es verderben.

Andersrum genauso,
man kann wieder leben,
ist man auch noch so krank,
es kann Heilung geben.

© M. Reinhart 2007

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