Sonntag, 16. Dezember 2007

Die Zeiten des Jahres

Der Winter kam und er war kalt,
Bäume kahl – nur Tannen nicht,
Morgens spät und Abends früh,
kam und geht schon fort das Licht.

Wie jedes Jahr so kam der Schnee,
weiß und rein, ach solche Pracht,
Seen zu Kristall gefroren,
in der Eiseskält' bei Nacht.

Die warme Sonne – nicht von nutzen
Dunklen Wolken - gern gesehen,
sie türmen sich zu großen Bergen,
weit oben hoch am Himmel stehen.

Der Schnee er rieselt leicht herab,
Paradies der Berg für´s Kind,
dicke Kleidung hält es warm,
und den Anschwung gibt der Wind.

Schneeballschlachten, Schlittenfahren,
Ein paar Wochen hält die Pracht,
doch schon wird's wärmer unbemerkt,
dann die Kälte nur bei Nacht.

Der Schnee wird matschig und auch braun,
Nachts da friert es – er wird Eis,
die schöne Zeit verging im Fluge,
nun tropft der Schmelz vom Dach ganz leis.

Viel gibt es nicht mehr,
das vom Winter erzählt,
nur ein Zapfen aus Eis,
richtigen Platz er gewählt.

Noch hängt er hier an meinem Haus,
an ihm rinnen viele Tropfen,
fallen auf den harten Boden,
pochen sacht, wie dumpfes Klopfen.

Er schmilzt dahin,
dann ist er fort,
die Wärme ihn nahm,
nur Wasser noch dort.

Es zeugt nichts mehr vom Winter,
nur die leichte Kälte allein,
es beginnt schon der Frühling,
die Frühblüher soll´n sein.

Überall grünt´s und überall wächst´s,
Pflanzen und Blumen sprießen hervor,
die Sonne sie zieht mit warmer Hand,
die Sprösse und Triebe zu sich empor.

Die Liebe blüht auf,
genau wie die Blüten,
doch noch immer die Kälte,
wie tödliches Wüten.

Ist sie dann vergangen,
die bittere Kält',
kommt nun der Sommer,
und Wärm' in die Welt.

Sie lässt sie reifen,
die saftigen Beeren,
gibt Freude und Bräune,
nur Wolken verwehren.

Doch auch Hitze und Dürre,
das kann er bringen,
der Sommer ist tückisch,
er kann uns bezwingen.

Kinder turnen, toben, tollen,
viele warme, klare Nächte,
wollen gar nicht Heim mehr kommen,
wenn man sie nicht selber brächte.

Doch dann kommen Stürme,
Regen, Gewitter,
die Luft wieder kühler,
doch Schlehen noch bitter.

Früchte und Getreide ernten,
schwer das ist die Erntezeit,
Beeren wecken, Hafer mahlen,
Arbeit, Arbeit weit und breit.

Doch wenn die Ernte ist vollbracht,
wenn die Felde kahl schon sind,
das Feuer in der Stube brennt,
vom Baume weht das Laub der Wind.

Der erste Frost – die Schlehen reif,
man isst sie gerne - trotz der Dorn',
Der Winter naht, die Nächte kurz,
Was nun wird? Dann ließ von vorn...

© M. Reinhart 2007

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