Sonntag, 23. Dezember 2007

Ein weiter Weg

Warum sollte ich weiter gehen,
Ich kann doch jetzt schon kaum noch stehen.
Warum sollt' ich weiterhin zieh´n,
wenn die Sonn auch dort nicht mehr schien.

Müde setze ich einen Fuß vor den ander´n,
Ich gehe so langsam, ich kann nicht mehr wandern.
Total entkräftet – meine Knie geben nach,
ich sinke auf die Erde und werd' nicht mehr wach.

Ich schwebe schon fort zum Himmelstor,
und lächelnd stand Petrus "der Stein" davor.
Er öffnete mir und dankend trat ich ein,
in das Land wo Honig fließt und Wein.

Alles strahlt von einem inneren Licht,
alles war weiß, bis zur obersten Schicht.
Ich fühlte mich so wohl wie noch nie,
doch dann eine Stimme im Kopf zu mir schrie:

"Wach auf! Wach auf!"
Ein Stechen in der Brust,
ich wollte hier bleiben,
es wär' solch Verlust.

War es der Teufel?
Kam er um zu holen?
Ich wurde gezogen,
mir brannten die Solen.

Man zog mich aus dem Licht,
hinein in das Dunkel der Nacht,
von Defibratoren geschockt,
so bin ich aufgewacht.

Ich bin noch nicht am Ziel gewesen,
also muss ich weiter leben,
um wenn ich es dann erreicht,
kein neues Ziel mehr zu bestreben.

Es ist ein weiter Weg voll Qual und Bosheit,
der dich einst zum Ende führt,
der dich fordert, der dich tritt,
bis sich dein Körper nicht mehr rührt.

© M. Reinhart 2007

1 Kommentar:

  1. "Es ist ein weiter Weg voll Qual und Bosheit,
    der dich einst zum Ende führt,
    der dich fordert, der dich tritt,..."

    Du irrst Dich! Manchmal fühlt es sich so an...aber Du irrst Dich!

    AntwortenLöschen

Auf Grund erhöhter Spam-Aktivität sehe ich mich gezwungen die Sicherheitsabfrage zu aktivieren, ich bitte diese Unannehmlichkeit zu entschuldigen.