Das Herz sieht kalkulierend hin,
ein schwacher Schein im Zwiegelicht,
begreift, dass ich gespalten bin
und Liebe sich an mir zerbricht.
Ich; begreif was daran hängt.
Ich liebe; nein, vergiss‘ das wieder.
Ich liebe dich! In Angst gedrängt,
wer denkt, der senkt ins Grab sich nieder.
Ein Bein Gebein im eig’nen Sarg,
erstarrt befangen hing so stark,
will sein allein an keinem Tag,
mit dir im Arm am Abend lag.
Weiß Gott, was Tat und Siegel helfen,
Not und Leid, das mich schon schlug,
sei Engel mir im Land der Elfen!
Ich, der dich auf Händen trug.
Ach, Teuflin, Herrin meiner Qualen,
war doch ich es der dich rief,
mochte ich mit Liebe malen,
bis sie von der Leinwand lief.
Sei verdammt, mein letzter Atem,
bis ich sterbe Trag ich Leid.
Wollte nicht auf Klarheit warten,
nahm dir deine Lebenszeit.
Dir allein‘ bereit ich Schaden,
weil du mich liebst und ich dich,
doch verblasst in Nebelschwaden,
lässt die Liebe mich im Stich.
Sei es so? Oh, Gott bewahre!
Solche Angst die mich ergriff,
doch wenn ich dein Duft gewahre,
ist es Amors Pfeil der striff.
Der striff und mich nicht vollends trifft,
weh, spür ich höllengleichen Schmerz,
und ich blute, war es Gift?
Schon wirkt es tief in meinem Herz.
Ein Gift so tödlich wie die Zeit,
zerfrisst so Herz und Geist,
Angst genannt, sie bringt das Leid,
was mir der Schmerz beweist.
Vielleicht verspiele ich das Glück,
das du nie mehr erlangst,
zerbreche dich so Stück für Stück
und davor hab‘ ich Angst.
Angst um dich und meine Liebe,
meine Liebe, die du bist,
also nur um dich, ach, Liebe,
Hoffnung, die die Angst vergisst.
© M. Reinhart 2012