Donnerstag, 18. Oktober 2012

Staub und weiße Asche

Angst, wie wenn den Schritten Schnitte
voller Angst in Haut gestanzt
als würd‘ durch Angst allein‘ und bitte
nie mehr auf dem Herz getanzt.

„Weg!“, so ruft es nach der zarten
Nähe, wehe, welcher Wahn,
„Bleib!“, so schreit es ohne Warten,
Worte wissen keinen Plan.

Der Wald wird wie ein Feuermeer,
wenn Funken Zunder kennen,
greift die Glut dagegen leer
wird nie der Himmel brennen.

Nur die Augen werden groß,
Theaterspiel und falsches Hoffen,
Geigenkreisch zum Dolchgestoß,
blutverschmiert ins Herz getroffen.

Wahnwitz, Zeit?! Oh, Zeit, vergehe!
Weit, noch weiter, bis zuletzt,
Liebesschwur. Dann ach, verstehe,
sehe ich dich doch verletzt.

Ach Mensch, wie bist du mir zuwider!
So viel lieber würde ich
allein, ganz einsam immer wieder,
menschenleer, unnahbar sein.

Wenn der Staub sich selbst zu Sternen hebt
im Bild, das nichts zu sagen hat
und kommt er dann wenn er sich legt,
schlägt Rausch im Spiel den König matt.

Verweht, vergessen, ungeachtet,
bis mein Herz den Einspruch wagt,
hab ich immer dich betrachtet,
und zum Himmel hin gesagt:

Brenn! Mit Gier der Herzsensflamme!
Stürme weißer Aschewind!
Bis längst hundert tränenklamme
Blicke dein‘ mein eigen sind!

© M. Reinhart 2012

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