Montag, 29. Oktober 2012

Wortgewalt

Hörig seiner derart grausam
kalt geschmiedet Odenpracht,
lebst du in falschen Hoffnung bloß
vom Wort um den Verstand gebracht.

Fäden spannen sich um Körper,
legen sich um Kopf und Geist,
nur er, nur du, nur Silbenspiel,
nur Wortgeflecht, was dir verheißt.

Honig schreibt er auf das weiße,
sinnverblendende Papier,
bis du vergisst und dich verlierst,
verdrängst, er längst schon spielt mit dir.

Er behauptet keine Liebe,
du bist es, die nicht versteht,
verletzt, gekränkt, vom Wort gelenkt,
dein Haupt gesenkt vor dem Poet.

© M. Reinhart 2012

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Auf Grund erhöhter Spam-Aktivität sehe ich mich gezwungen die Sicherheitsabfrage zu aktivieren, ich bitte diese Unannehmlichkeit zu entschuldigen.