Sonntag, 26. Dezember 2010

Ich und du

Als du zu Boden sankst und Tränen rannen,
stürzte ich, dich aufzufangen.

Als deine Tränen nicht versiegen wollten,
hat mein Handeln dir gegolten.

Alles war für dich, ich hab mich aufgegeben,
wollte, konnte, musste dir mein Leben geben.

Als ich dann sank, weil nicht verfolgt vom Glück,
in Trauer langsam Stück für Stück,
drehst du dich weg und kommst nicht mehr zurück...

© M. Reinhart 2010

Montag, 29. November 2010

Mach ruhig, passt schon!

Einst versprach ich dir
dich nie zu ignorieren,
jetzt redest du kein Wort mit mir
und ich werd's tolerieren!

Es tut mir weh, doch ich,
ich lass dich so gerieren,
glaub ja nicht ich verstehe dich,
doch werd' ich's akzeptieren!

© M. Reinhart 2010

Montag, 8. November 2010

Du bist krank

Dein Kopf ist schwer, die Wangen blass,
du willst nicht sein, es macht kein' Spaß.
So schmerzhaft ist ein jeder Zug,
als ob er Dornenketten trug.

Geschnürt mit einem rauen Band,
ist deine Stimme; und die Hand
und auch die Füß' sind eisig kalt,
der Husten kratzend-laut verhallt.

Die Augen trüb', der Rachen wund,
so ruh dich aus und werd' gesund!

© M. Reinhart 2010

Soldatentod

Wir sehen unsre Feinde nicht,
da war nur Tod, der uns verspricht,
es gäb' für jeden ein Stück Blei,
das jedes Recken Urteil sei.

Wir sahen unsre Feinde nie,
nur Freundes Freunde sahen wie
die Freunde starben ohne Blick
zurück, die Kugel durchs Genick.

Und eine Frage stellen wir,
die grausam-tapfer sterben hier:
"Wer ist der Mann, der uns vernicht'?" –
"Es ist der Tod im Menschgesicht!"

© M. Reinhart 2010

Donnerstag, 4. November 2010

Dein Augenblick voll Trauer

Ich habe das Gefühl, ich seh' in deinen Augen Trauer.
Ich sehe keine Tränen, doch sie wirken so viel blauer
als sie sonst es immer waren, wenn du glücklich noch gewesen,
dein Mund verbirgt Gedanken, nur die Augen lassen lesen.

Du scheinst in Weiten fort zu schweben, hast du deinen Kopf gesenkt,
wo ist es dann dein schönes Lächeln, wohin hast du es verschenkt?
Was hat man dir angetan, dass du bedenklich senkst dein Haupt,
hast du genug von dieser Welt und noch an Wandel fest geglaubt?

Lieg' ich nun falsch und bei dir ist in bester Ordnung, nichts bewegt
dein Herz und auch dein Kopf sind frei und keine Trauer auferlegt?
Denn was mich am meisten quält, ist dich in Trän' geglaubt zu seh'n,
betrübt mich es, dass du betrübt, drum möcht' ich dir zur Seite steh'n.

© M. Reinhart 2010

Mittwoch, 3. November 2010

Sternenwunsch

Ein kleiner Stern steht in der Nacht,
Sein ganzes Dasein dort verbracht.
Ich steh' wie er und warte nur,
auf dich und ich, ich bleibe stur.

Doch du, du drehst dich weg,
du drängst mich in mein Grab,
und ich schau dir noch nach,
und mein, mein Stern stürzt ab.

Er fällt vom Himmel,
verglüht zu Staub,
verweht im Winde,
wie gelbes Laub.

Eine Sternschnuppe zieht ihren Streifen durch die Nacht,
sie versinkt am Horizont, doch hat mir einen Wunsch gebracht.

Ich wünsche nur, ich wäre dir
nicht so egal, doch ich verlier
die Hoffnung, dass du dich verliebst
und mir dein Herz und Liebe gibst.

Da wird mein Wunsch erfüllt,
wir kommen uns so nah,
die Zeit verweht doch es,
es ist so wunderbar!

Er steigt zum Himmel,
aus Staub erwacht,
mein Stern erleuchtet
in Lichterpracht!

Doch die Zeit vergeht zu schnell, du kehrst dich ab, wie schon zuvor,
und als du dich verschließt, erneut mein Stern das Licht verlor.

Doch du, du drehst dich weg,
du drängst mich in mein Grab,
und ich schau dir noch nach,
und mein, mein Stern stürzt ab.

Er fällt vom Himmel,
verglüht zu Staub,
verweht im Winde,
wie gelbes Laub.

Eine Sternschnuppe zieht ihren Streifen durch die Nacht,
sie versinkt am Horizont, doch hat mir einen Wunsch gebracht.

Ich wünsche nur du wärst bei mir,
ich fühl' mich so alleine hier.
und alles wirkt so grau und trist,
nur weil du nicht mehr bei mir bist.

Und du kommst nicht zurück,
ich bleibe ganz allein,
Hoffnung bringt mir nur
der stürzend' Sternenschein.

Er fällt vom Himmel,
verglüht zu Staub,
verweht im Winde,
wie gelbes Laub.

Eine Sternschnuppe zieht ihren Streifen durch die Nacht,
sie versinkt am Horizont, doch hat mir einen Wunsch gebracht.

© M. Reinhart 2010

Montag, 1. November 2010

Ich häng‘ an dir

Du stehst so fest auf dieser Erde,
nichts und niemand wirft dich um,
die Welt zieht rauschend schnell vorüber,
doch du bleibst ganz ruhig und stumm.

Glatt und eben, zart wie Wolken,
Regen für die Felder sind,
ist die Haut mit Weiß der Birke,
sanft, doch kühl wie Abendwind.

Kühn und mutig hebst du deinen
Kopf in Sturm und Sternenglanz,
lachst mit hundertfältig' Stimmen,
raunst mit sachtem Blättertanz.

Deinen Kopf ziert eine Krone,
Ehre dem, wem sie gebührt,
Lebenszeiten überdauernd,
hast du mich nie fehlgeführt.

Prachtvoll schaut sie, schaut dein Haupte,
würdig, dass der, wer dich liebt,
dich mit Liebesschwüren nähret,
für dich sogar sein Leben gibt.

Ich hoffe unsre Liebe bleibt,
und ich dich niemals mehr verlier,
drum bind' ich mich zuletzt an dich,
du bist mein Herz, ich häng an dir.

Dich auf ewig so im Blick,
hier ganz nah am Waldessaum,
festgebunden mit dem Strick,
ich häng an dir, mein liebster Baum.

© M. Reinhart 2010

Vergessenslos

In Verdammnis meine Liebe
soll' sie geh'n und dort sie bliebe,
unsre Freundschaft soll bestehen,
nur die Liebe will nicht gehen,
und vielleicht bin ich besessen,
doch ich kann dich nicht vergessen.

Alles was ich brauch' bist du,
so mache ich die Augen zu.
Alles was du auch so bangst:
In dir liegt meine größte Angst
und das lässt mich wieder frieren,
doch ich möchte' dich nicht verlieren.

Ist und bleibt es ein Versuchen,
tu und möchte ich nur fluchen,
mein Gefühl bei dir verblieben,
kann mich nicht erneut verlieben
um mich so von dir zu teilen,
mag es sein, es wird nie heilen
und vielleicht klingt es vermessen,
doch ich will dich nicht vergessen…

© M. Reinhart 2010

Sonntag, 10. Oktober 2010

Krankhaft‘ Eifersucht & Ein Leben für die Liebe

Mit Dreistigkeit bequatscht
hat sie vorgestern Nacht,
allein mich Heim versetzt,
und sie mit ihm verbracht.

Ich kenne ihn auch nicht,
sie hat mir nichts gesagt,
sie ging ins Restaurant,
wohl hatt' ich nicht gefragt,

doch bin ganz heimlich still,
ihr nachgefolgt dahin,
hab alles jetzt geseh'n,
der ich im Bilde bin.

Mit Vorwand ging ich fort,
ein dienstlich Reisepflicht,
natürlich war ich nah
bei ihr, sie wusst' es nicht.

Hab sie beschaut, verfolgt,
gesehen was geschah,
sie traf erneut den Mann,
doch Teufel, es ist wahr:

Dem Blicke mir entschwand
sie und sie nicht mehr fand,
es war im Stadtgedräng',
zur Faust geballt die Hand.

Ich bin nach Haus gerast,
nach Stunden langer Such',
und fand sie ach so brav,
sie saß und las ein Buch.

Betrogen worden bin
ich doch nicht etwa schon?
Vermutlich war ich das,
und meine Treu' der Hohn!

Sie schien mir schon nervös,
nun wusst' ich was war los,
doch wenn ich sie befrug,
belügte sie mich bloß!

Ich wollt' noch sich'rer sein,
und habe schnell durchsucht,
ihr Zimmer, was ich fand:
ich wusste es, verflucht!

In ihrem Schrank da lagt,
ein Hemd das nur zum Mann,
doch ist's mit Nichten meins,
wohl jemals passen kann!

So legte mich zur Ruh,
und morgen werd' ich dann,
sie zwingen zu gesteh'n,
ihr Will' bricht irgendwann!

Des Morgens ich erwacht
als Schritte her vom Flur,
da steht sie da allein,
mir's in die Glieder fuhr.

Die Finger ihrer Hand,
umschlossen eine Griff,
ein kalter Stahl geschärft,
der mich wohl gleich schon striff!

Nein, nicht mit mir, mein Weib
wird nicht am Grabe steh'n,
sie soll in ihrem sein,
sie muss schon vor mir geh'n.

Und mich trifft keine Schuld,
die Notwehr ist mein Schild,
sie wollte Mord, doch ich
bin brav und gut gewillt!

Sie hat es so gewollt,
ihr Mordgelüst ist groß,
ich reiß das Messer fort,
versetz' den Todesstoß.

-

Ich wollt' er glaube mir,
nach langer Zeit erneut,
hab ich ein' alten Freund,
getroffen, nicht gescheut

und ihn gefragt er traf
die Wahl zum Essen geh'n,
ich sagte meinem Mann,
er konnt' es nicht versteh'n.

Belasten wollte ich
ihn nicht, so nichts gesagt,
der Freund war einst mein Schwarm,
doch dann die Lieb' versagt.

Nun gestern ging mein Mann,
der Arbeit wegen fort,
er schien mir so nervös
und sprach manch komisch' Wort.

Ermuntern wollt' ich ihn,
ihm schenken, dass er weiß,
das ich, die ihn so liebt,
ihm dankt, für seinen Fleiß.

Der alte Freund kam mit,
er hatte noch kurz Zeit,
dann musste er zum Zug,
nach Haus zu seiner Maid.

Für meinen Mann ich kauft',
ein Hemd, er sicher mag's,
in meinem Schrank versteckt,
bereit zum Schenken lag's.

Aufgebracht kam Heim,
nach hartem Arbeitstag,
sein Zorn kann ich verzeih'n,
und trotzdem ich erschrak.

Er fragte was denn sei,
ich sprach wie es auch war,
er schien mir abgeneigt,
vor Hass gar nicht mehr klar.

Mein armer Mann so hart
von Arbeit so gestresst,
wird doch nicht etwa von
dem eignen Chef erpresst?

Ich werde ihm als sein'
wohl angetraute Frau,
so gut zur Seite steh'n,
er weiß dies ja genau.

Er ging schon früh zu Bett,
so schrecklich müd' musst' sein,
dass Abendbrot vergaß',
ich ließ ihn ruh'n allein.

Am Morgen machte ich
ihm Frühstück, doch er schlief
zu lang, längst müsst er los,
er kam nicht als ich rief,

so ging ich zu ihm hoch,
grad schnitt ich noch Salat,
ein Messer in der Hand,
noch von derselben Tat.

Er grade dann erwacht,
als ich den Raum betrat,
er starrte so verrückt,
ich wusste keinen Rat.

Dann stürmte auf mich zu,
entriss mir jenen Stahl,
griff ihn wie eine Waffe
und dann zu meiner Qual,

schnitt er mir viele Wunden,
ich weiß es nicht warum,
ich liebte ihn so sehr,
und er, er bracht' mich um.

© M. Reinhart 2010

Samstag, 2. Oktober 2010

Zu schwach verliebt

Jetzt hast du das zu mir gesagt,
was ich mir lang' schon dachte,
es ist in leerem Raum verweht,
weil es mir nichts erbrachte.

Denn ich bin nur ein kleiner Teil,
ein Zeitvertreib – was bliebe?
Für dich bleibt nichts, doch für mich bist
und bleibst du meine Liebe.

Du kannst und willst nicht mit mir sein –
zerspringst bin ich nicht da,
dein Herz verbleibt bei andrem Mann,
wie es schon immer war.

Und doch verliebt, welch Missgeschick
vergab uns dieses Los?
Was willst du mehr, du hast schon ihn,
die Bindungskraft ist groß.

Nur ich erleide Höllenqual,
muss hoffen, dass es endet,
dich letztlich noch für mich entschließt,
mein Unglücksblatt sich wendet.

Für dich ist dies mit Sicherheit
nun auch gewiss kein Segen,
bitterherb mein Beigeschmack,
doch möcht' ich Freundschaft pflegen.

So sinnt mit nach der Zweisamkeit,
verloren in der Masse,
wir werden uns nicht wieder seh'n,
das ist es, was ich hasse.

Er hat wohl das was mir jetzt fehlt,
er hat es und er gibt
es dir und deshalb hast du dich
einfach zu schwach verliebt.

Ja, darum bist du noch bei ihm,
ja, darum bist du dort,
und ich hauch leis': "Ich liebe dich.",
und leis' verklingt mein Wort.

© M. Reinhart 2010

Freitag, 1. Oktober 2010

Fragmente von Liebe und Kummer

So tief in mir, eine Flamme
brennt am Tag, in der Nacht,
ist erwacht mit Blick in deine Augen,
hat mir Glück und Schmerz gebracht.


Warum musste ich mich nur in dich verlieben?
du bist schon so lang, so glücklich, fest vergeben.
Warum habe ich mich nur in dich verliebt?
wenn es doch, ach wenn es doch, keine Hoffnung gibt…


Nun tat ich was geraten war,
ich sagte dir und es ist wahr,
doch Lohn war keiner für mich da,
jetzt steh' ich, wie's schon vorher war
für mich, allein und ratlos da.


Sekunden zu Minuten türmend,
verloren in Gedankenträumen,
Trauer meine Venen stürmend,
flutend kalt und kälter schäumen.


Sei's nur tief im Traum,
wann immer ich dich seh',
sei's nur in Gedanken,
tut's mir so schrecklich weh…


Jetzt sind wir nicht mal Freunde,
wär' doch das mir nur geblieben,
ich wünschte, dass es wieder käme,
wünscht' ich würde nicht mehr lieben.

© M. Reinhart 2010

Freitag, 17. September 2010

Hetzjagd

"Lass das Heulen; steh schon auf;
mach die Schuhe zu, los, lauf!
Lauf schon weg, ich lass' dich geh'n!" –
Du rennst los und ich bleib steh'n.

Schmutz und Schlamm spritzt jäh' beiseit',
lachend mach ich mich bereit.
Du blickst zurück, beginnst zu schrein,
du suchst nach Hilf', doch bist allein.

Schnelle Schritte tragen dich,
deine Füß' verhaken sich,
strauchelst, fällst und liegst im Schmutz,
bist ach so panisch ohne Schutz.

Kriechst voran und raffst dich auf,
der Staub verweht in deinem Lauf.
Aufgeschlagen deine Knie,
schrei dir nach: "Nun los doch, fliehe!"

Während ich dich damit hetze,
dich noch psychisch so verletze,
wähne ich dich schon im Grab,
ziehe, ziele und drück ab!

© M. Reinhart 2010

Donnerstag, 16. September 2010

Gewohnter Wandel

Gelangweilt starrst du in dein Leben,
müde Augen schau'n zurück,
willst so gern nach neuem streben,
doch dein Schicksal birgt kein Glück.

Jeder Tag in seinem Wandel,
der kein Wandel längst mehr ist,
drängt dich noch zu bösem Handel,
weil du so verbittert bist.

Alles was in seinen Bahnen,
dich berührt ist so vertraut,
so bekannt, es lässt erahnen:
deine Seele schreit so laut.

Selbst die Tränen deiner Trauer
sind Gewohnheit ohne Licht,
bist umringt von einer Mauer,
die so stark, dass sie nicht bricht.

Grau in Grau verhallt das Schreien,
grau in grau ist alles Sein,
alles grau, lass dich befreien,
sieh' den schönen Sonnenschein!

Heb den Kopf und fühl dich frei,
das Leben wird nicht weiter geh'n,
was gewohnt sei einerlei,
du musst nur weiter aufrecht steh'n!

Du kannst es schaffen, glaube mir!
Und wenn du willst, dann helf ich dir.

© M. Reinhart 2010

Dienstag, 14. September 2010

Nur du

Welch' merkwürdig Geschick,
mir mehr als weh zu mut',
du brachst mir das Genick,
ich trank von deinem Blut.

Ich rede mit dir jetzt,
was mir mit dir geschieht,
hab' Angst, dass ich verletzt,
die Freundschaft von uns flieht.

Denn hab' ich nicht gesagt,
du denkst es geht um "sie",
zu schüchtern, nur verzagt,
und doch: ich lügte nie!

Und nur ein Punkt, den du nicht weißt,
ich hoffe, dass es bliebe,
es gibt kein "sie", es gibt nur dich,
nur du bist's, die ich liebe!

© M. Reinhart 2010

Mein einzig‘ Schutz

Eine Angst besiegt die Sinne,
schlägt Gedanken in die Flucht,
und mein Herz hält so oft inne,
Harmonie ist meine Sucht.

Mein Schwert ist schwarze Farbe,
mein Schild ist das Papier,
das Wams verdeckt die Narbe –
meine Angst, dass ich verlier.

Denn mein Wams ist solche Zeilen,
ist beschlagen mit dem Reim,
möchte' im Schlachtfeld nicht verweilen,
möchte fort, doch kann nicht Heim.

© M. Reinhart 2010

Mittwoch, 8. September 2010

Liebesmord

In meinem Kopf seh' ich dich weinen,
seh' dich schreien, glaub mir keinen
Augenblick hab ich gedacht,
dass ich dich je ausgelacht!

In meinem Kopf form' ich die Bilder,
form' die Sätze, male Schilder,
die ich dir vor Augen führe,
und die Trauer weiter schüre.

In meinem Kopf bist du gezwungen
durch mein' Wort und Tat gesprungen,
bist zerschellt auf Pflastersteinen,
denn ich brachte dich zum weinen.

In meinem Kopf entflieht das Blut
deinem Körper, gibt mir Mut,
den nehm' ich dann ganz zusammen,
erstick in mir des Zweifels Flammen,

und was sonst noch übrig war,
geh zu dir, komm dir ganz nah'
und während dir das Leben wich,
sag ich's dir: "ich liebte dich!"

© M. Reinhart 2010

Donnerstag, 2. September 2010

Die letzte Farbe

Die Rosen in den Mauernischen
längst das Blatt in Trauer ließen,
welche nun in Grau verfließen,
werden nie in Rot mehr sprießen.

Sonnenblumens Kopf so schwer,
ich wollte, doch ich hoff' nicht mehr,
das leuchtend' Gelb, es tropft so leer,
nur grau das Haupt und bricht so sehr.

Auch das Blau der Veilchenblüte,
welches sich ums Bleichen mühte,
nimmt es sich der gleichen Güte,
– Totengrau – das sich verfrühte.

Alles Bunte geht ins Grabe,
geht zu Grunde, keine Frage,
und es bleibt in meiner Lage:
Du, als meine letzte Farbe!

© M. Reinhart 2010

Dienstag, 31. August 2010

Liebe Lüge leben

Ich bürge für die Liebe,
auch wenn’s mir widerstrebt,
Stück für Stück – mein Leben stirbt
und unsre Lüge lebt!

Es ist so falsch, wir wissen’s,
wohl denn ist es gescheh’n,
taten was verboten war,
und niemand darf es seh’n.

Darf nie ans Lichte kommen,
wird nie vergessen sein,
du bist fort, die Angst zu groß,
so bin ich nun allein.

Dein Leben unberührt,
und unsre Lüge starb,
denn du hast nichts gespürt,
ich nahm sie mit ins Grab.

Hab mein Leben fort gegeben
für den Traum – ein Wahnbestreben,
war es kaum nur wahr gewesen,
muss ich nun die Lüge leben.

© M. Reinhart 2010

Längst vergessen und verdrängt

Ohne Zuflucht steh‘ ich einsam,
wollte siegen; wir gemeinsam
haben nichts weiter erreicht:
unsre Zeit, sie uns verstreicht.

Unsre Lippen aufeinander,
hatten Freude aneinander,
Zeiten kamen, gingen fort,
Stille blieb und nicht ein Wort.

War es Angst und meine Liebe,
nun mehr menschlich unsre Triebe,
es war Weisheit die verbat,
und die Dummheit die es tat.

Jetzt sind Worte leere Dinge,
töten Liebe wie die Klinge,
jedes Lebewesen schund,
doch ich häng an deinem Mund.

Jede Silbe ist mir heilig,
glaub dir alles, ich, ja freilich,
tue was du nur verlangst,
trotzdem bleibt uns unsre Angst.

Jeder Scherz ist mir befohlen,
jede Chance will ich mir holen,
wo ich dir mein Herz beweis,
unbedeutend ist der Preis.

Doch du blickst wie nichts gesehen,
und ich kann nicht wiederstehen,
einzig und allein bist du,
unerreichbar, ich schau zu,

wie dein Freund und du so innig,
sich umarmen und schon bin ich,
längst vergessen und verdrängt,
denn du bist jetzt abgelenkt.

© M. Reinhart 2010

Sonntag, 15. August 2010

Kanal Route und Wassergefahr

Jetzt ist jeder Spaß vorbei,
nun sind die Combines mit dabei
und die machen sich grad dran,
dass keiner mehr entkommen kann.

So kämpfst du dich mit wenig Hilfe,
durch zu jedem Posten, der noch da,
denn die Overwatch mit Manhacks
töten den, der noch geblieben war.

Station 12 ist längst gefallen,
vor deinen Augen abgemäht,
du hörtest dumpfe Schüsse hallen,
für die Rettung war's zu spät.

Im Funkgerät hörst du die Stimmen,
erwischt es grade Station 8,
hier wird niemand mehr dir helfen,
alle tot – na, gute Nacht!

Weiter, weiter immer weiter,
hier und da sind Bürger noch,
sie geben dir was sie grad haben,
kämpfst und kämpfst und schaffst es doch!

Schillernd grün ist Wassers Farbe,
Geigerzähler schlagen aus,
schädlich ist es willst du waten,
Station 6 hilft dir da raus.

Einen Rat kann man sich merken,
das ist auch sofort jedem klar
will man durch die "Flüsse" fahr'n:
Nicht nur im Wasser liegt Gefahr!

Das kleine Airboat ist betankt,
fährt auf Wasser und auf Land,
bringt dich schnell zur roten Scheun',
danach bemannt bleibt nur die 9.

Von der Scheune blickt herab,
der Mann der dich geweckt gehabt.
Geht hinein doch als du drin,
ist dieser Posten längst schon hin.

Nach langer fahrt mit vielen Tücken,
vor Helikoptern auf der Flucht,
wird es dir nun endlich glücken,
du stellst den Heli vor der Schlucht.

Mit der Waffe die der Vort
dir so grad gegeben hat,
schießt du diesen Heli ab,
und springst danach vom Staudamm dort.

Im Kraftwerk dann wird's plötzlich schwarz,
kurz nicht sicher was du siehst,
dann ist klar, ein Safety-Scann,
du hast's geschafft: Black Mesa East.

© M. Reinhart 2010

Ein denkwürdiger Tag

Hinter einem Automaten,
"Hier ich geb' dir einen aus."
Eli muss noch etwas warten,
das Labor versteckt im Haus.

Dr. Kleiner sucht verzweifelt,
ist sein Haustier durchgebrannt,
freut' sich dich gesund zu sehen,
da kommt Barney angerannt.

Heute ist der Tag der Tage,
denn er ist ganz ohne Frage
wichtig, ist es doch vollbracht,
das Glück wohl nächster Katze lacht.

Die Teleporttechnologie,
durch Alyx ist sie jetzt bereit,
du bekommst den HEV,
"Doc, wir haben keine Zeit!"

Alyx ist sekundenschnelle
weit entfernt – Black Mesa East,
jetzt bist du sofort zur Stelle,
Isaac die Werte liest:

"LG Orbifold und Hilbert inklusive",
die Bedingungen perfekt – doch mitten im Betriebe
kommt Lamar aus einem Schacht,
hat das Gerät kaputt gemacht.

Springt zu dir, Instinkt gefahren,
um sich mit deinem Kopf zu paaren,
wird mit dir der Welt entrissen,
das ist alles was wir wissen.

Du stehst bald bei Dr. Breen,
den wundert's sehr dich hier zu seh'n,
ist als er zum Advisor spricht
sich sicher, dass du Freeman bist.

Letztlich stehst du hinter Kleiner,
dieser Teleport ging schief.
Angsterfüllt ist noch sein Blick,
als er das "Renne!" zu dir rief.

Der Zog des Teleports lässt los,
ein Scanner blendet dich im Fall,
der Zitadell' entströmen Schiffe,
unbeschreiblich ihre Zahl.

Barney wirft dir deine Waffe,
ein Brecheisen aus kaltem Stahl
zu und sagt er Würd' dir helfen,
doch er hätte keine Wahl.

Fliehen musst du aus der Stadt,
vor'm bösen Blick der Polizei,
durch den Untergrund nach draußen
längst verfolgt und vogelfrei.

Mit dieser blanken Angst im Nacken,
wobei dir schon gefriert das Blute,
rennst du los, du musst das packen,
und der Kanal die einz'ge Route.

© M. Reinhart 2010

Freitag, 16. Juli 2010

Sehnsucht aus der Ferne

Mir war klar, es würd‘ passieren, strauchle, fall, auf allen Vieren
weiter kriechend, hoffend deinen Duft zu riechen,
bereit mich zu verlieren, wenn ich dich nur fünde,
es sind tausend Gründe, ach, wenn ich jetzt bei dir stünde wär‘ die Sünde mir egal.
Nur dieses eine Mal der Versuchung, dieser Qual, nicht zu wiederstehen,
die Augen nur zu schließen, dich nicht mehr zu sehen und den Kuss mit dir genießen.

Oh du musst verzeih’n, ich werd‘ mich nicht wie ich’s versprach, davon befrei’n,
denn die Schmach, die ich, nur ich allein, durch dich erleid
und nicht uns beide ausgelacht, geht mir ins Mark, behagt mich nicht und trifft mich gar
mit voller Breite Sehnsucht klar und ungebremst vor allem in der Nacht,
wenn eigentlich im Schlaf ich läge, mich verträge mit dem Körper,
der die Kraft erbracht den ganzen Tag, doch lieg ich wach,
dein Bild vor Augen in dem Wissen, dass bei dir dein Freund in deinem Arm, so warm.

Erneut verkrampft mit Macht mein Bauch, das Bild vergeht zu Rauch
und nur im Glauben dass es auch, wenn ich zu dir zurück dann käme,
mir das Glück ergeben läge, was wohl mehr ein Hoffen wäre,
harre ich in dieser Lage und ertrage diese Leere.

Doch ich will zurück, von deinem Haar umschlungen liegen,
mit dir umarmt so nah mich wiegen,
bis die Sehnsucht, sei’s nur meine,
unser beider Ängst‘ vertrieben.

© M. Reinhart 2010

Montag, 28. Juni 2010

Mein Teil am Glück

Ich gehe neben dir, doch stehe völlig neben mir und sehe
alleinig dich in meinem Leben mit Bestreben dir zu geben
was auch immer dich erfreut und will ganz still erneut
nur dir und hier sofort mein Herz samt Schmerz und jedem Wort
reichen als mein Sein und Ziel des Lebens, doch ich bin alleine; hoff' vergebens.
Wo ich mir sagen will, nicht klagen, möcht' mir glauben, nicht verzagen,
meine Freude, wenn ich sehe dich mit Freund im Kuss, verstehe
mich, da will sie nicht, so wie ich wollte, mir bestehen bleiben, sollte
es mir verwehrt auf ewig bleiben, du vergeben, ach ihr beiden
seid so gut und lang zusammen. Glücklich ist dein Blick; mit bangen
seh' ich zu; mein Glück zerrinnend; stürz' und keiner wird mich fangen.

Möchte doch nur glücklich sein, zwar bin nach außen es zum Schein,
doch innerlich ist Kummer brennend, flammend, bitterlich zertrennend.
So verborgen vor dir meine Pein, die nie wird deine sein
und allein ich wünscht' mir wäre, mehr der Freud, die ich begehre.
Ja, ich würd' mich gerne freuen, dass mit ihm, dem deinen treuen
Liebsten, glücklich stets im neuen Jahr die Liebe bleibt, so wie es war.
Doch auch wenn ich es versuche, bleibt mir nichts mehr als Besuche,
warst du da dein Duft im Raum und ein Hoffnungsschimmer kaum.
An all diese klammernd zweifle ich im Willen, dass erreiche
mich die Einsicht des Vergessens auf dass ich nun von dir weiche.
Aber dann mit Blick in deine klaren Augen ganz alleine
ist erneut die Liebe tödlich - das Vergessen bleibt unmöglich.

Dann vielleicht wenn ich erreicht' die leicht verzweigte Weiche,
die mir off'nen Blicks gewährt, wie doch die Liebe mich verzehrt;
mir den Krug Vergessens reiche und das Hoffen endlich streiche
von der Sehnsucht tief im Herzen und die Schuld an dir begleiche;
mich des richt'gen Wegs verweise wie ein Flüstern still und leise,
eine Reise durch die Seele auf der ich Minuten zähle, mich bestehle,
deiner Liebe Willen wähle, alles das, was mich nicht quäle,
was es dennoch tut, es schmerzt mich, sehr sogar, versetz dich
einfach mal in meine Lage und beklage dich jetzt nicht ich
hätt' dich nicht gewarnt. Hast du es je geahnt?

Vom ersten Tag war mir schon klar, als ich den Schierlingsbecher sah,
der unsre Freundschaft lang schon sterbend - sie war traumhaft - ins Verderben
führte und ich spürte, dass es meine Schuld, verführte
mich doch sündhaft dieser Glanz in deinem Haar.
Dieses Ende war bekannt, doch hab' die Hände mir verbrannt,
wusste wie die letzte Zeile stünde lange Weile und die Sünde,
die an dir, es tut mir leid, ich war nicht sicher ob in mir,
hoffte dass es heilte, diese Unglücksliebe weilte.

So von Anfang an begreifend steh ich nun, den Glauben schleifend,
bis zum Grund in Staub und Asche, hustend, Scherben streifend
vom Gewand der Seele, welches blutbefleckt des Kelches,
Liebe namens, tödlich Gifte mich durchdrungen und mir ist es nicht gelungen
zu verhindern, dass ich liebte; will weit weg und nichts erinnern,
trotzdem biete ich dir Hilfe an, denn wenn schon ich nicht freuen kann,
sollst dann du in Glück erstrahlen, sodass ich habe Teil daran.

© M. Reinhart 2010

Donnerstag, 17. Juni 2010

Mein Kind

Mein Kind als waren wir mal jung,
mein Kind, da waren wir noch frei.
Ich weiß, mein Kind, du schaust dich um,
die Zeit ging fort, ist lang vorbei.

Damals wurd' die Bruderschaft,
die Königs Leut' dahin gerafft,
vom Erzdämon und seiner Macht,
halt selbst den König umgebracht.

Von da an war das Land verlor'n,
als dann die Räuber sich verschwor'n,
sie nahmen uns das Hab und Gut,
danach erst wurdest du gebor'n.

Du kennst uns nur im Lumpenkleid,
ach, ist es her nicht lange Zeit,
wir war'n nicht arm, wenn auch nicht reich,
mein Kind, mein Kind, es tut mir leid.

Wir können dir die Qual nicht spar'n,
du hungerst so, es ist nicht warm,
mein Kind, es tut im Herz mir weh,
jetzt liegst du tot in meinem Arm...

© M. Reinhart 2010

Donnerstag, 29. April 2010

Ich will dich nicht verlieren!

Ich habe Angst dass ich versage,
blankes Grauen vor der Frage,
"Was, wenn ich das Falsche sage?",
Bin verlor'n in dieser Lage.

Zweifel nagen am Gewissen,
fühle mich als wär' zerrissen,
tief in mir das Herz im Wissen,
dass die Furcht sich festgebissen.

Ach wie oft ist es geschehen,
hatte Angst du würdest gehen,
wolltest mich nie wieder sehen,
fingst schon an dich wegzudrehen.

Sank in Zweifel und in Trauer,
sah schon zwischen uns die Mauer,
und der Wind wurd' immer rauer,
bis zum düst'ren Regenschauer.

Da standst du mit deinen tollen,
Augen aus den Tränen quollen,
und ich sah die Tränen rollen,
hätt' dir gerne helfen wollen.

Doch gebunden an den Händen,
unter Blicken dieser Fremden,
würden nur die Wahrheit schänden,
nicht verstehen, doch verfremden.

Sodass das, was wir nie waren,
doch sie sagen, bringt Gefahren,
und um Freundschaft zu bewahren,
wird's verschwiegen vor den Scharen.

Daher konnte ich nichts machen,
musste warten, musste wachen,
unter Blicken, tausendfachen,
du am weinen, nicht am lachen.

Solcher Schmerz in dieser Stunde,
machte tief in mir die Runde,
schlug mich innerlich zu Grunde,
doch verheilt ist diese Wunde.

Nur zurück bleibt dieses Bangen,
das mich bis ins Mark lässt frieren,
bist du hier kann ich mich fangen,
doch ich will dich nie verlieren!

© M. Reinhart 2010

Dienstag, 6. April 2010

Freundschaft im Verborgenen

Ich erinnre mich es ist noch nicht lange her,
dass wir uns, wie wir es heute tun, so kannten,
war der Umbruch so schnell und die Ängste sind schwer,
keiner weiß was diese schon alles verbrannten.

Trotz der Ängste wagten wir zu wagen was,
nie ausgesprochen in der Welt von uns sei,
ein Teil schon vollbracht, deine Wange wurde blass,
meine Schuld ganz allein, mein Gewissen wie Blei.

Keine Bedrohung geht von den Mitwissern aus,
nicht einer kennt deinen Namen noch dein Gesicht,
für meinen Teil – ich derjenige, lernte d'raus,
es nie sollte sein, bitte verachte mich nicht.

Was ich niemals nur für möglich hielt war die Zeit,
von Nichts bis zum Ganzen, die Grenze erreicht,
wir kannten uns kaum trotzdem kam es so weit,
nicht Traum oder Wunsch warum ging es so leicht?

Die Grenze ist der Schlüssel zu Freundschaft im Jetzt,
wohl dem der sie wahrt wird sie erhalten bleiben,
ist sie überschritten dann das Schloss wird zerfetzt,
schaffen wir zu stoppen? Die Zeit wird es zeigen.

Will dich nicht verlieren, dein Gedanke ist gleich,
wir müssen es schaffen, willst du, dass es zerbricht?
ich denk an die Stunden, dein Gemüht ist so weich,
egal was wir machen, es kommt niemals ans Licht.

© M. Reinhart 2010

So weit weg

Ich kann nicht im Genauen sagen,
warum ich dich nur so vermisse,
doch ich trau' mich nicht zu wagen,
zu behaupten was man wisse.

Bin nicht sicher; bin nicht klar,
was mein Herz mir grad' beschreibt,
bin nicht sicher; ist es wahr?
-Ein Gefühl der Leere bleibt-

Bist du fort so weit von mir,
ist es da und du nicht hier.
Es ist da und du nicht hier,
denn du bist so fern von mir.

© M. Reinhart 2010

Montag, 5. April 2010

Du wählst den Weg

Tut's dir mehr weh nur zu wissen,
dass mein Leben mir zerrissen,
weil ich liebte, ohne hoffen,
weil mich Amors Pfeil getroffen?

Liebte ich, der nun verdammte,
liebte ich, der nur verbrannte,
trotz dem Wissen nie zu werden,
das wofür ich würde sterben?

Denn vergebens ist das Warten,
doch ich halte meine Karten,
in der Dunkelheit vergessen,
kann den Frust noch nicht ermessen.

Oder ist es für dich schlimmer,
wenn wir reden nie und nimmer,
uns nur grüßen in der Kürze,
ich mich in Vergessen stürze?

Wir wohl Wege wieder wählen,
die vielleicht uns beide quälen,
die getrennt und unser Eigen,
zeigen das wir nicht mehr neigen,
zu der Tat in Wort und Zeichen,
wollen wir uns lieber weichen?

© M. Reinhart 2010

Mittwoch, 31. März 2010

Dein Duft

Hier in meiner kleinen Welt,
gibt es nichts mehr das noch zählt,
hat Gefühl auch niemals Glück,
bleibt mir doch dein Duft zurück.

Mit dir Stunden schnell verfliegen,
ich erinnre das Geschehen,
ist mir nicht mehr von geblieben,
ließen wir uns zu sehr gehen?

Im Vergessen soll es liegen,
denn die Zweifel überwiegen,
die Beherrschung muss jetzt siegen,
doch dein Duft ist mir geblieben…

© M. Reinhart 2010

Dienstag, 30. März 2010

Das Reich der Träume

Erzähl mir die Legende,
von dem Ort vor aller Zeit,
der so leer, so voller Wonne,
der so klein und doch so weit.

Keine Bäume, doch die Farben,
keine Blumen, doch der Duft,
keine Sonne, doch die Wärme,
keinen Wind, doch frische Luft.

Erzähl mir die Legende,
von dem Land, das ohne Krieg,
ohne Hass und ohne Zweifel,
in dem nur die Freude liegt.

Und die Liebe und die Hoffnung,
auch die Ängste sind nicht da,
in dem Reich der tausend Träume,
in dem ich noch niemals war.

© M. Reinhart 2010

Mittwoch, 24. März 2010

Verbrannt in deiner Kälte

Seit der Zeit der wenig Worte,
war mein Herz aus blankem Stahl,
kalt und hart war'n die Gefühle,
und ich hatte nie die Wahl.

Schwer in meiner Brust pocht leise,
klirrend wie rein maschinell,
zuckt nach unsichtbar' Impulsen,
schmerzhaft kraftvoll, schmerzhaft schnell.

Deine Nähe macht mich frierend,
doch mein Herz, es reibt sich auf,
die Berührung bringt Erfrierung,
aber die nehm ich in Kauf.

Um zu retten, was noch übrig,
was vor Reibung schon so heiß,
was mein Leben hält zusammen,
ich will bleiben, doch ich weiß:

Dass mein Herz schlägt an die Grenze,
und die Hitze wird zu viel,
du willst Freundschaft, bringst verderben,
wenn mein Tod auch nicht dein Ziel,

So ist der Kälte nicht genügend,
schützt nicht mehr mein glühend' Herz,
dies verglüht, schmilzt, brennt den Körper,
und der Tod nimmt mir den Schmerz.

© M. Reinhart 2010

Dienstag, 23. März 2010

Das Gefängnis der Seele

Tote Leiber im Verwesen,
schwängern warme, feuchte Luft,
Tod ist längst schon hier gewesen,
jetzt bleibt nur der Moderduft.

Rott, verfallen im Vergessen,
liegen Körper irgendwo,
Särge wurden nie vermessen,
starben einst im Nirgendwo.

Ohne Licht und Hoffnungsschimmer,
keiner kam zum Sterben her,
kalte Blicken werden schlimmer,
Augenhöhlen starren leer.

Bis die Zeit die Leichen frisst,
liegen sie im Sumpf der Welt,
bis dann nichts mehr übrig ist,
und die Seele nichts mehr hält.

© M. Reinhart 2010

Montag, 4. Januar 2010

Sinnlose Liebe

Was passiert wenn du verloren,
liebst die eine – nie geboren,
warum hast du sie erkoren?
Bleib allein, das Herz erfroren.

Nur mit deinem eig'nen Geist
kannst du teilen, wie du weißt,
der Gedank' an sie zerreißt,
deine Bahn – der Zug entgleist.

Erzähl es nicht, sie werden lachen,
werden Witze drüber machen,
und von nun an wirst du wachen,
das deine bleiben deine Sachen.

Dein Herz trägt schon genug der Last,
springt es dir vor Sehnsucht fast,
stürze nicht in wilder Hast,
sonder warte ab und rast'.

Liebe kann auch schnell vergeh'n,
lässt sie dich im Leben steh'n,
deine Welt sich weiter dreh'n
und den frischen Wind erweh'n.

Sie war nie Realität,
bemerktest es da war's zu spät,
wenn auch dein Herz im Dunkeln steht,
dein Verstand, ins Licht er geht.

Zieh dein Herz aus diesem Tal,
begrabe Lieb', beende Qual,
vergesse die dein Herz dir stahl,
hör auf zu träumen – wiedermal.

© M. Reinhart 2010