Montag, 1. November 2010

Ich häng‘ an dir

Du stehst so fest auf dieser Erde,
nichts und niemand wirft dich um,
die Welt zieht rauschend schnell vorüber,
doch du bleibst ganz ruhig und stumm.

Glatt und eben, zart wie Wolken,
Regen für die Felder sind,
ist die Haut mit Weiß der Birke,
sanft, doch kühl wie Abendwind.

Kühn und mutig hebst du deinen
Kopf in Sturm und Sternenglanz,
lachst mit hundertfältig' Stimmen,
raunst mit sachtem Blättertanz.

Deinen Kopf ziert eine Krone,
Ehre dem, wem sie gebührt,
Lebenszeiten überdauernd,
hast du mich nie fehlgeführt.

Prachtvoll schaut sie, schaut dein Haupte,
würdig, dass der, wer dich liebt,
dich mit Liebesschwüren nähret,
für dich sogar sein Leben gibt.

Ich hoffe unsre Liebe bleibt,
und ich dich niemals mehr verlier,
drum bind' ich mich zuletzt an dich,
du bist mein Herz, ich häng an dir.

Dich auf ewig so im Blick,
hier ganz nah am Waldessaum,
festgebunden mit dem Strick,
ich häng an dir, mein liebster Baum.

© M. Reinhart 2010

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