Windig und kalt,
Feuerschein erhellt den Kreis,
man starrt in die Glut,
sie knistert ganz leis.
Kratzendes Schürfen,
Stein auf Metall,
jemand schleift sein Schwert,
nur für den Fall.
Einer holt die alte Klampfe,
schlägt die leicht verstimmten Seiten,
einer trommelt auf seim' Schilde,
Morgen werden wir schon reiten.
Trotzig singen wir die Lieder,
jeder in die Runde schaut,
jeder zuversichtlich lächelt,
doch vor dem Morgen Angst uns graut.
Als wir uns zu Bett begeben,
sehnet jeder sich weit fort,
keiner kann so richtig schlafen,
doch keiner noch verliert ein Wort.
Morgen früh bei erstem Lichte,
werden wir gen Norden zieh´n,
hoffen das wir nicht entdeckt,
hoffen das die Feinde flieh´n.
Doch eigentlich ist jedem klar,
morgen früh ist letzte Zeit,
Morgen kommt der Tod uns holen,
Morgen – ganz egal wie weit...
Und in der Stille jeder betet,
für dem Frieden, nicht den Krieg,
wünschte das er längst vorbei,
wenn er denn auch ohne Sieg.
Nur das Leben würd' genügen,
das man endlich kann nach Haus,
das man nach so langer Zeit,
kann aus der schweren Rüstung raus.
Doch am Morgen Waffen klingen,
Pfeile surren, Schmerzensschrei,
zu Tode getroffen sinken sie hin,
endlich erlöst, denn jetzt sind sie frei...
© M. Reinhart 2008
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