Dienstag, 24. Juni 2008

Keine Tränen

Du sahst keinen Weg hinaus,
um dich nur feste Mauern.
Wolltest einfach nur noch fort,
um dort nicht zu versauern.

Bist so lang schon unterwegs,
die Gefühle sind längst tot.
Starben mit dem ersten Mord,
deine Hände sie sind rot.

Du ziehst von jenem Orte,
da wo es alles begann,
Eine Träne jeden Schritt,
niemand sie noch sehen kann.

Bist gewandert weit entfernt,
von allem was du kanntest,
keine Hoffnung auf zurück,
weil du alles verbranntest.

Jeder Mensch in deiner Näh',
hat deinen Hass bekommen,
musste sterben, weil sie früh,
die Tränen dir genommen.

Damals hast du oft geweint,
weil dich ein jeder quälte,
gaben dir dir Liebe nicht,
die dir bis heute fehlte.

Du hast keine Tränen mehr,
wo soll das alles Enden?
Mitten in der Dunkelheit,
mit Blut an deinen Händen.

Niemand hört dir wirklich zu,
und keiner sieht es dir an,
was für Schmerzen du erträgst,
weil man nicht verstehen kann.

Tränen drücken Trauer aus,
doch du lange nicht mehr weinst,
keiner sorgt sich so um dich,
weil du keinem traurig scheinst.

Erst dein Abschiedsbrief wird zeigen,
welche Trauer in dir wacht,
welches Leid dir angetan,
und welche Taten du vollbracht.

© M. Reinhart 2008

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