Dienstag, 28. Oktober 2008

Dämonenblut

Freude, Freundschaft, freie Liebe,
ohne Zweifel, Seitenhiebe.

Nicht mit mir so werd ich sagen,
werde treten, beißen, schlagen.

Bis der Herr das Weite sucht,
und mich rennend noch verflucht.

Ich töte freilich nur zum Spaß,
sähe Zwietracht, Hohn und Hass.

Hader, Abscheu, Lügen, Neid,
Vorurteile, Herzensleid.

Denn in mir keimt die teuflisch' Saat,
die dich auserkoren hat.

Mir zu dienen und zu nützen,
nicht nur zum kochen, waschen, putzen.

Mei´m Verlangen nach zu streben,
sollst du dich ganz mir ergeben.

Entblöße mir die deine Brust,
Kleidung nicht mehr tragen musst.

Lust und Laster wachsen werden,
bis du wirst in Liebe sterben.

In mir ist so lang die Gier,
und jetzt endlich bist du hier.

Hier wirst du heut Nacht noch sein,
in meiner Folter qualvoll schrei'n.

Du die Herrin aller Schmerzen,
bist ein Schmelztiegel der Herzen.

Königin der dunklen Nacht,
hast noch keinem Glück gebracht.

Bemächtigte der Schwarzmagie,
deine Kräfte tun mir gut,
lass mich morden wie noch nie,
wecke mein Dämonenblut!

© M. Reinhart 2008

Sonntag, 26. Oktober 2008

Winterherz

Mein eigen Herz – die Seele mein,
die schon lang' zu Eis erstarrt,
deine Wärme mich erfüllte,
hat mich vor dem Tod bewahrt.

Glattes Eis dem Spiegel bot,
wer tief in mir Gefühle sucht',
doch ohne Halt wich er zurück,
mich als des Teufels Knecht verflucht.

Über Jahre so gelebt bis dann,
als traf des Morgens dich im Tau,
als schmolz mein hartes Seeleneis,
bis dann dich nahm zu meiner Frau.

Tränen welch' ich freudig weine,
die mir längs der Wangen zieh´n,
entstanden durch dir heller Sonne,
mit Strahlen warm ins Herz mir schien.

Gletscherwassergleich zu Tale fließt,
wohl gewärmt was einst vereist,
dein Verdienst – so lass dir sagen,
ich liebe dich, auch wenn du´s weist.

Gib acht darauf, sei stets bestrebt,
der Winter steht vor jeder´s Tor,
du sollst nicht dem die Türe öffnen,
der dir nicht Vertrauen schwor.

Schüre das Feuer, nähre die Glut,
mit Liebe die von Ängsten frei,
mit Freude am Geschenk vom Leben,
so geht der Winter rasch vorbei.

© M. Reinhart 2008

Sonntag, 12. Oktober 2008

Ohne Glück

Du bist mir verwehrt denn du bist vergeben,
im Fallen greife ich nach deiner Hand,
die Liebe verloren und ich möchte sterben,
deine Hand zuckt zurück – ich erreiche den Grund.

Erneut hab ich vergebens gehofft,
erneut hab ich vergebens geharrt,
erneut hab ich die Liebe verloren,
erneut ich selbst sie in Erde verscharrt.

Wozu lieben frage ich mich,
sie bereitet so viel Leid,
Kummer, Schmerzen alles mir,
für so was bin ich nicht bereit.

Begrabe meine Liebe in Trauer,
verzehre mich durch eigene Schuld,
falsch verliebt wie soll man auch anders,
muss ich mich üben in großer Geduld.

Lebt man um verzehrt zu werden,
von der Pein der Liebe bloß,
Oder stirbt man da die Stille,
ohne Lieb' ist viel zu groß?

Nun egal, es sei gewesen,
habe mich schon dran gewöhnt,
bist ja nicht die erst' gewesen,
wurd' noch nie vom Glück verwöhnt.

© M. Reinhart 2008

Freitag, 10. Oktober 2008

Der Anfang des Endlichen

Die Zeit vergeht und nichts muss sich ändern, außer den Gefühlen.
Freundschaft wird zu Liebe, doch diese zu Verzweiflung,
schon bald ist nur noch Trauer und dann ganz allein Hass.

Hass auf den, der einst am Anfang stand.

Am Anfang der Gefühle, der Kette des Endlichen,
die sich bis ins unendliche wiederholt,
auf dass nichts mehr bleibt außer der Zeit.

Bis sie letzten Endes doch versiegt
und einen mit sich aus dem Dasein reißt.

© M. Reinhart 2008