Sonntag, 26. Oktober 2008

Winterherz

Mein eigen Herz – die Seele mein,
die schon lang' zu Eis erstarrt,
deine Wärme mich erfüllte,
hat mich vor dem Tod bewahrt.

Glattes Eis dem Spiegel bot,
wer tief in mir Gefühle sucht',
doch ohne Halt wich er zurück,
mich als des Teufels Knecht verflucht.

Über Jahre so gelebt bis dann,
als traf des Morgens dich im Tau,
als schmolz mein hartes Seeleneis,
bis dann dich nahm zu meiner Frau.

Tränen welch' ich freudig weine,
die mir längs der Wangen zieh´n,
entstanden durch dir heller Sonne,
mit Strahlen warm ins Herz mir schien.

Gletscherwassergleich zu Tale fließt,
wohl gewärmt was einst vereist,
dein Verdienst – so lass dir sagen,
ich liebe dich, auch wenn du´s weist.

Gib acht darauf, sei stets bestrebt,
der Winter steht vor jeder´s Tor,
du sollst nicht dem die Türe öffnen,
der dir nicht Vertrauen schwor.

Schüre das Feuer, nähre die Glut,
mit Liebe die von Ängsten frei,
mit Freude am Geschenk vom Leben,
so geht der Winter rasch vorbei.

© M. Reinhart 2008

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