Montag, 28. April 2014

Nimmermehr

Das Messer in der Brust,
hab nie gewusst
was „Schluss“
für mich bedeuten muss.

Noch nie war ich so sehr
und nicht so schwer
Verdruss
ihm zum Verzehr.

So litt‘ ich hoch Verlust,
es gibt mir Frust,
war ich einst dein Begehr,
doch nun, ach, nimmermehr.

© M. Reinhart 2014

Sonntag, 20. April 2014

Ein Ende

Der Abend zieht,
das Leben flieht,
möcht‘ die Gedanken meiden.
Ich denk‘ an dich
und schmerzt es mich
auch wenn wir einfach schreiben.

Sollt‘ ganz egal,
ich weiß, auch Qual
war mir das mit uns beiden,
doch gönn‘ dir nichts,
ich will, nur bricht’s,
dein Spaß, er lässt mich leiden.

Warum nicht mehr?
Es scheint nicht fair,
du siehst das Messer schneiden!
Zuerst gewetzt,
dann nicht zerfetzt,
um langsam auszuweiden.

Du nicht die Spur,
kein Schmerz und nur
wie schaffst du nicht zu treiben?
Ich bin verwirrt,
mein Kopf er schwirrt,
Ich kann dich bloß beneiden.

So ist die Zeit
Vergangenheit.
Die Liebe musste scheiden.
Das was von mir,
das was von dir,
von uns – es darf nicht bleiben.

© M. Reinhart 2014

Montag, 7. April 2014

Auf der Suche nach Lethe

Nur Dunkelheit.
Doch mein Herz ist dort,
wo deine Augen wachen,
wo dein Haar weht und
himmlisch gleich in unentwegtem tanzen
deine Stimme erklingt.

Nie war ich ferner von mir,
als war ich so fern von dir.

„Nie mehr!“, spricht es:
„Nie mehr!“.
Nie mehr die Blicke kreuzen,
nie mehr deine zarte Hand halten,
deinen Atem spüren und dein Herz fühlen.
Nie mehr.

Und nie mehr wird die Sonne ihre Bahnen ziehen,
noch der Mond am Himmel stehen,
weder Meer die Wogen glätten,
noch Wald zur letzten Ruhe betten,
ohn‘ dass meine Fußspur schimmert
in den Mooren aus Lethe in die ich zu stürzen mich suche.

Das letzte Dach hoch über meinem schwachen Haupte
ist gewebt bloß aus Trauer,
verflochten mit Schmerzen
und gebunden an die Pfeiler aus Liebe,
die ich mit meinen eigenen blutigen Händen schuf.

Ein letztes Mal in deine Augen sehen,
tief versinken in den Abgrund aus Hoffnungslosigkeit,
ein letzter Kuss,
dann diese Welt verlassen,
das kühle Nass der Lethe, endlich gefunden,
freudig die Hände vom Blute befreit, heben,
trinken, taumeln, fallen, sinken
und den Styx hinab ins Schattenreich treiben.

Alles vergessen.
Mich vergessen.
Dich vergessen.

© M. Reinhart 2014

Mittwoch, 2. April 2014

Schmerz

Schmerz erfährt was Klinge teilt,
durchfährt das Fleisch was Sinne heilt.
Mit Blut wie Tinte an den Wänden,
noch mit Messer in den Händen,
Schnitt und Stich, so mal’ ich dich
und mit dem Bild verblute ich.

© M. Reinhart 2014

Stille der Nacht

Wenn unbarmherzig kalt
die dunkle Nacht
mit drückend‘ Stille
mich zu quälen tracht‘,

flieht fort mein müder Geist,
der einsam wacht,
zu einer Zeit zurück
als du mir Glück gebracht.

In warmen Sonnenschein
die Welt gestellt,
wo mir dein Lächeln galt,
das nun zu Tränen fällt.

Ich liege stumm in Dunkelheit
und will zu dir ins Licht,
es schmerzt, die Zeit kommt nicht zurück,
ich liebe und mein Herz zerbricht.

© M. Reinhart 2014