Donnerstag, 10. November 2011

Gedankenbann der Nacht

Grade bin ich fort gegangen,
Grade küsste ich dich sacht,
Grade hast‘ mir nachgerufen:
„Denke nicht zu viel heut‘ Nacht!“.

Und der Mond schaut kalt und weise,
doch mit funkelnd, strafend Blick,
denn er weiß ich liege wach
mit deinem Atem im Genick.

Nur gedanklich, so versteht sich,
was mir Gänsehaut beschert,
der einst wirklich mich berührte,
wie ein Feuer mich verzehrt.

Lodernd flammt die Ziffer;
Warum läuft die Uhr so schnell?
Schon ist’s eins und grimmig schaut
ein weißer Mond, er glänzt so hell,

dass die Augen mir schon schmerzen,
doch sie fallen mir nicht zu,
wenn die Bilderreihen leben,
gibt mein Geist mir keine Ruh‘.

Zwei vorbei, der Morgen wird
mir strafen, dass ich wachte.
Keine Zeit für mich zu schlafen,
deine Stimme weckt mich sachte.

Als der Mond mir brannt‘ die Augen,
ward mein Ohr vielmehr gespitzt
und es flüstern fließend Verse,
wenn dein Biss im Nacken sitzt.

Als die Zeit mir nahm das Hören,
da die Uhr schlug „drei“ so laut,
spür‘ ich dennoch deine Wärme
und die Kratzer auf der Haut.

So der Mond geht lächelnd unter,
wie ich dies mit Lust gedacht,
denn missfällt es mir mit nichten
und hab doch umsonst gewacht…

© M. Reinhart 2011

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