Donnerstag, 29. November 2012

Liebeshunger

Ich möcht‘ Gefühle und das Leiden
aber längst nicht dich vergessen.
Wurd‘ es kalt zwischen uns beiden,
hab‘ ich aufgehört zu essen,

damit ich, wenn im Bauch der Schmerz,
der fing mit wahrem Lieben an,
verzehrt von meinem eig’nen Herz,
es auf den Hunger schieben kann.

© M. Reinhart 2012

Zu spät

Wenn kein Weg sich legt,
kein Fluss mehr fließt,
ein Traum nur Schaum,
nur Unkraut sprießt,

die Zeit vergeht,
doch nichts bewegt
und nichts besteht,
dann ist’s zu spät.

© M. Reinhart 2012

Montag, 26. November 2012

Ein kalter Stern

Wie Wahnwitz Hoffnungssplitter wirbelt
weißer Dunst im Winterwind,
reckt doch greift nicht und begreift nicht,
Sterne fallen, sterben blind.

Nie mehr wieder sei im tollen
Schneegestöbers Donnergrollen,
Blitz und Sturm der Stirn entgegen,
du in meinem Arm gelegen.

So ach flieh‘ mir meine Hoffnung!
Lass mich ganz allein zurück!
Wie mein Herz vor Unglück schreit,
weil es ein kalter Stern zerdrückt.

© M. Reinhart 2012

Samstag, 24. November 2012

Traumverloren

Ach hätten nicht die dämmerkalten
Nebelschwaden Recht behalten
und mir von einem Traum von Liebe
nicht nur taube Stille bliebe.

In tief verhängten Himmelsbahnen
wollte ich Gefühle ahnen,
jene die dem totgeglaubten
Herze einst die Hoffnung raubten.

Wollte wagen, weiß nun wieder
wer wohl hofft den wirft es nieder
wenn er für sie sein Herz erweitert,
und am Engelsbild dann scheitert.

Als fahler Regen stumm zerbricht
das erste müde Morgenlicht
wird mir bewusst ich hab gewacht,
da du nicht sagtest „gute Nacht“.

Das war das erste Mal seit Wochen.
Und das erste Mal für mich
dass nur durch dies mein Herz gebrochen.
Doch sicher ist: Ich liebe dich.

© M. Reinhart 2012