Du darfst nicht lieben, wenn du’s tust,
dann halt‘s bei dir, sag nichts, kein Wort,
wirf keinen Kuss und keinen Blick,
sonst drehst du dir den eignen Strick.
© M. Reinhart 2011
Du darfst nicht lieben, wenn du’s tust,
dann halt‘s bei dir, sag nichts, kein Wort,
wirf keinen Kuss und keinen Blick,
sonst drehst du dir den eignen Strick.
© M. Reinhart 2011
Weil ich kaum die Worte finde
um zu sagen was ich denke,
was ich fühle, was verbinde
wenn ich meine Wege lenke,
möchte ich hier meiner Seele
diese Zeilen für dich stehlen,
dir, die ich so lang schon quäle,
will ich endlich das erzählen,
was auf meinen Schultern lastet,
was in meinem Herzen ruht,
was nach meinen Sinnen tastet,
was so schlimm und auch so gut.
Du musst wissen, dass ich dir
in keinem Falle schmerzen wollte,
doch es gibt und gab kein „wir“,
was dir schon lange klar sein sollte.
Dieses gibt es nicht da ich
befürchte dich nur auszunutzen,
geht hier nicht allein um mich,
ich will auch dir nicht deine Flügel stutzen!
Hab schon fast gedacht ich könnte lieben,
doch hab Angst es wär‘ allein
erdacht aus meinen Trieben
und so möchte ich nicht sein.
Hab gedacht die langen Zeiten,
Nacht im Zwiespalt ganz erhellt,
ach, verflucht sein diese Weiten,
die sich zwischen uns gestellt!
Ich habe viel gedacht doch keine
Antwort hab ich je entdeckt,
schon auch in dem Brief die deine
hast du hinterm Wort versteckt:
ein „vielleicht“ ist nicht gelogen,
wenn’s auch keine Antwort gab,
treib ich mit auf diesen Wogen,
den dein Herz zu Grunde lag.
Habe fast geglaubt zu lieben,
doch wir kennen uns fast nicht,
was geschehen diese Nacht,
es brachte keinem von uns Licht
und so stehen wir im Dunkeln,
seh’n im Schatten kein Gesicht
bis vielleicht am andren Morgen
einst der Düsterschleier bricht.
So mit diesem Wissen wachend,
kann es niemals Liebe sein
und mein Herz haucht zaghaft „ja“,
doch mein Kopf schreit lauthals „nein“…
© M. Reinhart 2011
Wie erwartet schon seit Tagen diesen Brief aus deiner Hand,
der nach Wochen meines Bangens seinen Weg so zu mir fand,
hat die Angst im schwarzen Herzen, das von Wollust ganz verbrannt,
nicht gelindert noch geteilt und sie erst recht noch nicht gebannt.
Die Gefühle dir gegeben, derer ich nicht wert genug,
und das Bild in deinem Leben das nun Farbe in sich trug,
durch den Kuss – ein leichtes Beben – es war schön, wenn auch nicht klug,
ließ er dich dich mir ergeben und der Morgen uns zerschlug.
Jetzt stehst du da und bist verwundert,
bist verwundet und allein,
und ich weiß, ich kann dir helfen,
nur die Liebe will nicht sein.
Doch mein Herz es schreit verblutend,
schlug ich dich mit Einsamkeit,
gab dir Nähe, nun verstehe,
die Entfernung nun so weit,
wohl dem ich dir verbunden fühle,
oh, die Schuld quält jederzeit
und du liebst, wenn auch nicht sicher,
was dir Hoffnungen verleiht,
doch wir kennen uns zu wenig
und das alles tut mir leid.
© M. Reinhart 2011
Er sieht sie nicht mal an
und sie versteht es nicht,
"ich kann dich nicht mehr seh'n"
schluchzt er ihr ins Gesicht.
Gekränkt schubst sie ihn weg,
läuft weinend von ihm fort,
sie sieht nicht seine Pein,
betrauert ihm kein Wort.
Und in den Augen da sind
seine Tränen und nie
wird er sie, wieder seh'n
fest die Hand fasst den Stab,
er beginnt zu vergeh'n
Leben nahm was es gab,
und die Zeit sie verrinnt...
Seine Augen sind blind.
© M. Reinhart 2011