Mittwoch, 12. Oktober 2011

Ein Brief vor dem mir graute

Wie erwartet schon seit Tagen diesen Brief aus deiner Hand,
der nach Wochen meines Bangens seinen Weg so zu mir fand,
hat die Angst im schwarzen Herzen, das von Wollust ganz verbrannt,
nicht gelindert noch geteilt und sie erst recht noch nicht gebannt.

Die Gefühle dir gegeben, derer ich nicht wert genug,
und das Bild in deinem Leben das nun Farbe in sich trug,
durch den Kuss – ein leichtes Beben – es war schön, wenn auch nicht klug,
ließ er dich dich mir ergeben und der Morgen uns zerschlug.

Jetzt stehst du da und bist verwundert,
bist verwundet und allein,
und ich weiß, ich kann dir helfen,
nur die Liebe will nicht sein.

Doch mein Herz es schreit verblutend,
schlug ich dich mit Einsamkeit,
gab dir Nähe, nun verstehe,
die Entfernung nun so weit,
wohl dem ich dir verbunden fühle,
oh, die Schuld quält jederzeit
und du liebst, wenn auch nicht sicher,
was dir Hoffnungen verleiht,
doch wir kennen uns zu wenig
und das alles tut mir leid.

© M. Reinhart 2011

1 Kommentar:

  1. Mal wieder sehr gut.

    Vielleicht könnte dich das mal interessieren:
    http://www.brentano-gesellschaft.de/Frankfurter%20Bibliothek/Online-Gedicht.php

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