Weil ich kaum die Worte finde
um zu sagen was ich denke,
was ich fühle, was verbinde
wenn ich meine Wege lenke,
möchte ich hier meiner Seele
diese Zeilen für dich stehlen,
dir, die ich so lang schon quäle,
will ich endlich das erzählen,
was auf meinen Schultern lastet,
was in meinem Herzen ruht,
was nach meinen Sinnen tastet,
was so schlimm und auch so gut.
Du musst wissen, dass ich dir
in keinem Falle schmerzen wollte,
doch es gibt und gab kein „wir“,
was dir schon lange klar sein sollte.
Dieses gibt es nicht da ich
befürchte dich nur auszunutzen,
geht hier nicht allein um mich,
ich will auch dir nicht deine Flügel stutzen!
Hab schon fast gedacht ich könnte lieben,
doch hab Angst es wär‘ allein
erdacht aus meinen Trieben
und so möchte ich nicht sein.
Hab gedacht die langen Zeiten,
Nacht im Zwiespalt ganz erhellt,
ach, verflucht sein diese Weiten,
die sich zwischen uns gestellt!
Ich habe viel gedacht doch keine
Antwort hab ich je entdeckt,
schon auch in dem Brief die deine
hast du hinterm Wort versteckt:
ein „vielleicht“ ist nicht gelogen,
wenn’s auch keine Antwort gab,
treib ich mit auf diesen Wogen,
den dein Herz zu Grunde lag.
Habe fast geglaubt zu lieben,
doch wir kennen uns fast nicht,
was geschehen diese Nacht,
es brachte keinem von uns Licht
und so stehen wir im Dunkeln,
seh’n im Schatten kein Gesicht
bis vielleicht am andren Morgen
einst der Düsterschleier bricht.
So mit diesem Wissen wachend,
kann es niemals Liebe sein
und mein Herz haucht zaghaft „ja“,
doch mein Kopf schreit lauthals „nein“…
© M. Reinhart 2011
Schön :)
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