Donnerstag, 23. Mai 2019

Verloren in der Zeit

Die Kerze brennt und flackernd glimmt
ein Geisterlicht das Leben nimmt.
Es wirkt so fern und scheint die Flamm'
so kalt und dunkel, blass und klamm,
dem Grablicht gleich, ein letzter Gruß
vom Tod, der zieht am zweiten Fuß.

Die Stele knarrt und modrig blickt
das Holz, in das der Tanz mich schickt
und so hinabgesenkt ins Reich
der Düsternis als knochenbleich
lieg ich, die glitzernd' Feuerblüten,
die noch Geist und Leben hüten,
haltend, als mein letztes Licht,
das grässlich dunkle Schleier bricht.

Ach, jedes Jahr verwelkt, verwehte,
stürzte sich in nasse Lethe,
weit vor ihrer Zeit verloren,
Knospe, nie zum Glanz erkoren,
trank, versank und trieb davon
für immerdar nach Avalon.

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