Samstag, 27. April 2019

Kalte Feuer sind tief

Unbarmherzige Leere in einem Meer aus Zwängen und Wünschen.
Die Arbeit erdrückend und nüchtern stellt sich die Erkenntnis ein,
ich bin ganz allein.

Hände zerrissen im Handwerk, dessen ich wahrlich kein Meister bin,
auf dass es zeitweilige Zuflucht aus der rastlosen Ewigkeit sei,
das Projekt vorbei.

Die Heizung ist an und heizt nicht, denn die Sonne scheint in mein Zimmer,
zwanzig Grad und mehr, draußen Mensch und Tier frühlingshaft schallt,
doch mir ist kalt.

Plötzlich ein Gellen als qualmende Wellen von rußendem Rauche
den Türspalt durchdringen, die Brandmelder singen voll Klage von Leid,
welch‘ Grausamkeit.

Ich lächle, verstehe und sehe die Flammen,
sie sprangen von Wänden zur Decke und hangen
mit rauchenden Mäulern und Händen wie Zangen
ergriffen die Dielen mit glühenden Wangen,
zerbrachen, zerteilten und hoben
ein finsteres Loch wo einst Boden
und zogen mich mit ihnen tief
in die Einsamkeit, die mich rief.

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