Wo Himmel selbst in tiefen Wolken,
Regen wäscht Gesichter aus,
wo matt das Glas und hin zum Grund
blickt jeder Mensch, die Lichter aus.
Die Sonne fort, nicht hell, nicht scheinend,
gellend springt ein Blitz umher,
Herr Donner tanzt und grollend ganz
vergeht die Welt im Regenmeer.
Wo Düsternis der Winternacht
entfacht den Lauf der Depression,
hält Einzug in den Sommertag,
besiegt, verstummt der Vogelton.
Der Baum, er ficht, der Traum zerbricht,
er stürzt im Sturm, Gewitterlicht,
verbrennt, verlischt, wie Meeresgischt
wird blad der schwarze Ruß verwischt.
Dort, wo all die Dunkelheit
dem Mensch samt Mut gleich letztes Hoffen
nimmt, dass nimmer er mehr freut,
steh‘ ich, vom Wüten unbetroffen.
Der Regen warm, der Wind ist schwach,
der Donner fern, der Träumer wach,
nicht Traumwelt, sondern ganz real,
der Sturm ist deshalb ganz egal.
In meinem Ohr klingt nur dein Wort,
ein Blitz verblasst, denn du bist Licht,
dem Höllenzweifel trotze ich
mit einem Lächeln im Gesicht.
Und mein Herz hält deine Hände
lass dich fallen, denn du weißt,
wo meine Arme offen halten,
dass diese Heimat Liebe heißt.
© M. Reinhart 2013