Dienstag, 8. Juli 2008

Der Krieg im Land

Trümmer und Tote sind alles was blieb,
als hier der Krieg sein Unwesen trieb.

Jeder ging fort, denn die Stadt ist zerstört,
es bleibt nur der Schutt, der keinem gehört.

Das Wasser vergiftet, die Felder sind kahl,
die Ritter war´n hier und sie suchten den Gral.

Ihn keiner gekannt, so auch keiner gesagt,
sie glaubten uns nicht, haben weiter gefragt.

Wo er denn sei – die Antwort blieb aus,
sie suchten bei uns, in jedem Haus.

Doch fanden ihn nicht, sie waren in Wut,
verbrannten die Häuser und löschten mit Blut.

Schlugen uns nieder, hingen uns mit dem Strick,
zerhackten die Glieder, brachen uns das Genick.

Als einzig die Kirche noch unversehrt steht,
mich zog man nach Oben, der Wind um mich weht.

Mir meine Beine, den Rücken, die Hand,
brachen sie mir im eigenen Land.

Der Stick ist ganz fest, die Zinne am Turm,
doch in dem Seile, scheint mir der Wurm.

Knirscht ganz leise, ich bete zum Herrn,
unten die Feuer, sie knistern von Fern.

Mein Heimatstadt, sie brannte ganz nieder,
es waren die Landsleut', sie kehrten nie wieder.

Ich bin der Letzt, der hier noch verweilt,
doch ist´s der Tod der als nächst' mich ereilt.

Mein Leben war gut, doch endlich vorbei,
mein jetziges Dasein, der Strick reißt entzwei.

© M. Reinhart 2008

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