Sonntag, 22. November 2009

Lebenstag der Liebe

Leis' rauscht der Wald,
leicht weht der Wind,
sanft wie die Mutter
zum Schlaf wiegt ihr Kind.

Grün steht der Halm,
schön blüht der Mohn,
rot wie die Glut,
unsrer Liebe zum Lohn.

Stehst wie im Traum,
vor mir im Licht,
klar wie Kristall,
der den Sonnenstrahl bricht.

Strahlend Gestalt,
süßester Duft,
tausend Gedanken,
wie Staub in der Luft.

Fliegen davon,
leicht weht der Wind,
steigen zum Himmel,
der Zweifel verrinnt.

Frühling, er kommt,
leuchtend der März,
hältst meine Hand,
wie als hältst du mein Herz.

Kommst mir so nah',
auch wenn du nicht musst,
ich spür' deinen Herzschlag
bei mir in der Brust.

Wogende Flut,
am Meer der Zeit,
das Schiff teilt die Wellen,
wie Liebe das Leid.

Segeltuch spannt,
leicht weht der Wind,
stetig Bewegung,
wo immer wir sind.

Leg dich zu mir,
lang war der Tag,
ändert es nichts daran,
wie ich dich mag.

Sonne versinkt,
das Licht verblasst,
tragen die Winde,
die Ängste, die Last.

Sind schon so alt,
es komme die Nacht,
haben das Leben
zusammen verbracht.

Haben gewagt,
haben geliebt,
nur unser Körper
dem Erdboden blieb.

Leis' rauscht der Wald,
leicht weht der Wind,
sanft wie die Mutter
zum Schlaf wiegt ihr Kind.

© M. Reinhart 2009

Sonntag, 15. November 2009

Kraftlos

Schwäche senkt sich auf mein Haupt,
mein Körper fühlt so schwer,
mir ist als wär' mein Haar ergraut,
mein Herz, es ist so leer.

Angst erfüllt die Seele mein,
mein Atem panisch-flach,
der Verstand stellt mir ein Bein,
doch werde ich nicht wach.

Falle hin – mich keiner hält,
stürze aus der Welt,
Todes Uhr sie abwärts zählt,
mein Geist hat mich geprellt.

Schleppe mich und träume fort,
Staub füllt meine Lungen,
bin die Pflanze die verdorrt,
der Tod hat mich durchdrungen.

© M. Reinhart 2009