Donnerstag, 20. September 2012

Noch immer im Herzen

Wenn ich längst vergilbte alte
Blätter des Kalenders halte
türmet sich die Zahl von Tagen,
Türme, die zu Wochen ragen,
noch viel weiter; wohin denn?
Sie stapeln sich zu Monaten.

Ach, die Zeit bis dort betruge,
so verging sie doch im Fluge,
noch nicht lang‘, es war im März,
erinnert es mein armes Herz,
als wär‘ es gestern, nicht viel früher,
doch Moment, ich war doch Schüler?

So dann zähl‘ ich und gewahre,
längst aus Monden, wurden Jahre…
Zwei davon, wie ich ermittel,
und von einem noch ein Drittel.

Schlägt mein Herz erfüllt vom süßen
Duft, der blieb von wann wir grüßten,
laut und schnell, ich fühle leichter,
die Gedanken geh’n nicht weiter,
und für einen Augenblick,
ja, für deinen Augenblick,
traf tief in mir Vergangenheit
auf heut’ger Tage Fröhlichkeit.

© M. Reinhart 2012

Mittwoch, 19. September 2012

Aufgewacht

Es liegt der Himmel noch im Dunkeln
als die Stadt vom Schlaf erwacht.
Die letzten Sterne schwächer funkeln
aus vergan’gner Sommernacht.

Vergeht im Schlaf gelebter Traum,
wachst auf in weichen Daunen du,
verweht noch grad, bleibt dir doch kaum
mehr Zeit – dir fall’n die Augen zu.

© M. Reinhart 2012

Dienstag, 11. September 2012

Bis in Ewigkeit

Du wachst in stillem Glauben,
Bild der Hoffnung Schwarz auf Weiß,
treffen Blicke wird dir anders,
wenn ich spreche wird dir heiß.

Es sind Gefühle grenzenlose,
Weltverschlingend, jedem Preis,
schau ich weg, dann wird dir anders,
wenn ich gehe, weinst du leis.

Und du wachst in stillem Glauben,
längst das Bild vergilbt von Zeit,
ach, vergeblich wartest du
bis in alle Ewigkeit.

© M. Reinhart 2012