Dienstag, 31. August 2010

Liebe Lüge leben

Ich bürge für die Liebe,
auch wenn’s mir widerstrebt,
Stück für Stück – mein Leben stirbt
und unsre Lüge lebt!

Es ist so falsch, wir wissen’s,
wohl denn ist es gescheh’n,
taten was verboten war,
und niemand darf es seh’n.

Darf nie ans Lichte kommen,
wird nie vergessen sein,
du bist fort, die Angst zu groß,
so bin ich nun allein.

Dein Leben unberührt,
und unsre Lüge starb,
denn du hast nichts gespürt,
ich nahm sie mit ins Grab.

Hab mein Leben fort gegeben
für den Traum – ein Wahnbestreben,
war es kaum nur wahr gewesen,
muss ich nun die Lüge leben.

© M. Reinhart 2010

Längst vergessen und verdrängt

Ohne Zuflucht steh‘ ich einsam,
wollte siegen; wir gemeinsam
haben nichts weiter erreicht:
unsre Zeit, sie uns verstreicht.

Unsre Lippen aufeinander,
hatten Freude aneinander,
Zeiten kamen, gingen fort,
Stille blieb und nicht ein Wort.

War es Angst und meine Liebe,
nun mehr menschlich unsre Triebe,
es war Weisheit die verbat,
und die Dummheit die es tat.

Jetzt sind Worte leere Dinge,
töten Liebe wie die Klinge,
jedes Lebewesen schund,
doch ich häng an deinem Mund.

Jede Silbe ist mir heilig,
glaub dir alles, ich, ja freilich,
tue was du nur verlangst,
trotzdem bleibt uns unsre Angst.

Jeder Scherz ist mir befohlen,
jede Chance will ich mir holen,
wo ich dir mein Herz beweis,
unbedeutend ist der Preis.

Doch du blickst wie nichts gesehen,
und ich kann nicht wiederstehen,
einzig und allein bist du,
unerreichbar, ich schau zu,

wie dein Freund und du so innig,
sich umarmen und schon bin ich,
längst vergessen und verdrängt,
denn du bist jetzt abgelenkt.

© M. Reinhart 2010

Sonntag, 15. August 2010

Kanal Route und Wassergefahr

Jetzt ist jeder Spaß vorbei,
nun sind die Combines mit dabei
und die machen sich grad dran,
dass keiner mehr entkommen kann.

So kämpfst du dich mit wenig Hilfe,
durch zu jedem Posten, der noch da,
denn die Overwatch mit Manhacks
töten den, der noch geblieben war.

Station 12 ist längst gefallen,
vor deinen Augen abgemäht,
du hörtest dumpfe Schüsse hallen,
für die Rettung war's zu spät.

Im Funkgerät hörst du die Stimmen,
erwischt es grade Station 8,
hier wird niemand mehr dir helfen,
alle tot – na, gute Nacht!

Weiter, weiter immer weiter,
hier und da sind Bürger noch,
sie geben dir was sie grad haben,
kämpfst und kämpfst und schaffst es doch!

Schillernd grün ist Wassers Farbe,
Geigerzähler schlagen aus,
schädlich ist es willst du waten,
Station 6 hilft dir da raus.

Einen Rat kann man sich merken,
das ist auch sofort jedem klar
will man durch die "Flüsse" fahr'n:
Nicht nur im Wasser liegt Gefahr!

Das kleine Airboat ist betankt,
fährt auf Wasser und auf Land,
bringt dich schnell zur roten Scheun',
danach bemannt bleibt nur die 9.

Von der Scheune blickt herab,
der Mann der dich geweckt gehabt.
Geht hinein doch als du drin,
ist dieser Posten längst schon hin.

Nach langer fahrt mit vielen Tücken,
vor Helikoptern auf der Flucht,
wird es dir nun endlich glücken,
du stellst den Heli vor der Schlucht.

Mit der Waffe die der Vort
dir so grad gegeben hat,
schießt du diesen Heli ab,
und springst danach vom Staudamm dort.

Im Kraftwerk dann wird's plötzlich schwarz,
kurz nicht sicher was du siehst,
dann ist klar, ein Safety-Scann,
du hast's geschafft: Black Mesa East.

© M. Reinhart 2010

Ein denkwürdiger Tag

Hinter einem Automaten,
"Hier ich geb' dir einen aus."
Eli muss noch etwas warten,
das Labor versteckt im Haus.

Dr. Kleiner sucht verzweifelt,
ist sein Haustier durchgebrannt,
freut' sich dich gesund zu sehen,
da kommt Barney angerannt.

Heute ist der Tag der Tage,
denn er ist ganz ohne Frage
wichtig, ist es doch vollbracht,
das Glück wohl nächster Katze lacht.

Die Teleporttechnologie,
durch Alyx ist sie jetzt bereit,
du bekommst den HEV,
"Doc, wir haben keine Zeit!"

Alyx ist sekundenschnelle
weit entfernt – Black Mesa East,
jetzt bist du sofort zur Stelle,
Isaac die Werte liest:

"LG Orbifold und Hilbert inklusive",
die Bedingungen perfekt – doch mitten im Betriebe
kommt Lamar aus einem Schacht,
hat das Gerät kaputt gemacht.

Springt zu dir, Instinkt gefahren,
um sich mit deinem Kopf zu paaren,
wird mit dir der Welt entrissen,
das ist alles was wir wissen.

Du stehst bald bei Dr. Breen,
den wundert's sehr dich hier zu seh'n,
ist als er zum Advisor spricht
sich sicher, dass du Freeman bist.

Letztlich stehst du hinter Kleiner,
dieser Teleport ging schief.
Angsterfüllt ist noch sein Blick,
als er das "Renne!" zu dir rief.

Der Zog des Teleports lässt los,
ein Scanner blendet dich im Fall,
der Zitadell' entströmen Schiffe,
unbeschreiblich ihre Zahl.

Barney wirft dir deine Waffe,
ein Brecheisen aus kaltem Stahl
zu und sagt er Würd' dir helfen,
doch er hätte keine Wahl.

Fliehen musst du aus der Stadt,
vor'm bösen Blick der Polizei,
durch den Untergrund nach draußen
längst verfolgt und vogelfrei.

Mit dieser blanken Angst im Nacken,
wobei dir schon gefriert das Blute,
rennst du los, du musst das packen,
und der Kanal die einz'ge Route.

© M. Reinhart 2010