Freitag, 16. Juli 2010

Sehnsucht aus der Ferne

Mir war klar, es würd‘ passieren, strauchle, fall, auf allen Vieren
weiter kriechend, hoffend deinen Duft zu riechen,
bereit mich zu verlieren, wenn ich dich nur fünde,
es sind tausend Gründe, ach, wenn ich jetzt bei dir stünde wär‘ die Sünde mir egal.
Nur dieses eine Mal der Versuchung, dieser Qual, nicht zu wiederstehen,
die Augen nur zu schließen, dich nicht mehr zu sehen und den Kuss mit dir genießen.

Oh du musst verzeih’n, ich werd‘ mich nicht wie ich’s versprach, davon befrei’n,
denn die Schmach, die ich, nur ich allein, durch dich erleid
und nicht uns beide ausgelacht, geht mir ins Mark, behagt mich nicht und trifft mich gar
mit voller Breite Sehnsucht klar und ungebremst vor allem in der Nacht,
wenn eigentlich im Schlaf ich läge, mich verträge mit dem Körper,
der die Kraft erbracht den ganzen Tag, doch lieg ich wach,
dein Bild vor Augen in dem Wissen, dass bei dir dein Freund in deinem Arm, so warm.

Erneut verkrampft mit Macht mein Bauch, das Bild vergeht zu Rauch
und nur im Glauben dass es auch, wenn ich zu dir zurück dann käme,
mir das Glück ergeben läge, was wohl mehr ein Hoffen wäre,
harre ich in dieser Lage und ertrage diese Leere.

Doch ich will zurück, von deinem Haar umschlungen liegen,
mit dir umarmt so nah mich wiegen,
bis die Sehnsucht, sei’s nur meine,
unser beider Ängst‘ vertrieben.

© M. Reinhart 2010