Mittwoch, 9. Juli 2008

Er ist da!

Ein lustiges Knallen es fliegen die Fetzen,
lasst´s euch nicht entgehen, ihr werdet es schätzen.
Es kommt von dem Marktplatz, es kommet von dort,
ein lustiges Treiben, nun höret mein Wort.

Man rennt durch die Straßen zum heiteren Treiben,
und ist es dort schön, so werden wir bleiben,
Es fehlt nur noch ein Stück die Biegung entlang,
ich glaube ich höre schon den Liedesklang.

Hey Leute kommt heran,
Egal ob Kind ob Mann,
auf dem Marktplatz scheint der Rummel zu sein!

Hey Leute kommt vorbei,
da ist auch jede Frau dabei,
auf dem Marktplatz scheint der Rummel zu sein!

Es sterben die Leute gleich neben einem weg,
man hört nur die Schüsse man kriegt einen Schreck.
Schon liegen sie nieder sie schreien noch kurz rum,
die Granate zerspringt, zerfetzt, sie sind stumm.

Die Häuser zerfallen als wären sie aus Glas,
die Bunker zu voll, der Feind kommt mit Gas.
Schon liegen sie nieder, sie atmen nur das Gift,
die Granate liegt vor ihn', gezogen der Stift.

Hey Leute kommt heran,
Egal ob Kind ob Mann,
auf dem Marktplatz ist der Krieg!

Hey Leute kommt vorbei,
da ist auch jede Frau dabei,
auf dem Marktplatz ist der Krieg!

Es war nicht der Rummel es war nur der Feind,
der hat sie kurzum mit dem Tode vereint.
die Männer, die Frauen und Kinder sind tot,
und jetzt ist der Marktplatz vom Blute ganz rot.

© M. Reinhart 2008

Dienstag, 8. Juli 2008

Der Krieg im Land

Trümmer und Tote sind alles was blieb,
als hier der Krieg sein Unwesen trieb.

Jeder ging fort, denn die Stadt ist zerstört,
es bleibt nur der Schutt, der keinem gehört.

Das Wasser vergiftet, die Felder sind kahl,
die Ritter war´n hier und sie suchten den Gral.

Ihn keiner gekannt, so auch keiner gesagt,
sie glaubten uns nicht, haben weiter gefragt.

Wo er denn sei – die Antwort blieb aus,
sie suchten bei uns, in jedem Haus.

Doch fanden ihn nicht, sie waren in Wut,
verbrannten die Häuser und löschten mit Blut.

Schlugen uns nieder, hingen uns mit dem Strick,
zerhackten die Glieder, brachen uns das Genick.

Als einzig die Kirche noch unversehrt steht,
mich zog man nach Oben, der Wind um mich weht.

Mir meine Beine, den Rücken, die Hand,
brachen sie mir im eigenen Land.

Der Stick ist ganz fest, die Zinne am Turm,
doch in dem Seile, scheint mir der Wurm.

Knirscht ganz leise, ich bete zum Herrn,
unten die Feuer, sie knistern von Fern.

Mein Heimatstadt, sie brannte ganz nieder,
es waren die Landsleut', sie kehrten nie wieder.

Ich bin der Letzt, der hier noch verweilt,
doch ist´s der Tod der als nächst' mich ereilt.

Mein Leben war gut, doch endlich vorbei,
mein jetziges Dasein, der Strick reißt entzwei.

© M. Reinhart 2008